Am Donnerstag, den 27.9., startete unser neues Mentoring-Programm für Frauen. Dazu trafen sich am Nachmittag zum ersten Mal die Teilnehmerinnen (Mentees) und Mentoren für eine gemeinsame Auftaktveranstaltung. Die letzten Monate wurde viel überlegt und beratschlagt, wer eine passende Mentee sein könnte und wer ein guter Mentor, was überhaupt qualifizierte Mentoren ausmacht und wie das Programm ein Erfolg wird. Nachdem dann feststand, wer teilnehmen wird, folgten die Interviews mit den Teilnehmenden und das Grübeln, wie wir die Tandems am besten zusammensetzen könnten.

Als Praktikantin im Bereich Führungskräfteentwicklung hatte ich die meisten Mentees und Mentoren bis dahin noch nie gesehen und kannte nur ihre Daten und die mitgeschriebenen Interviewantworten. „Was sind Ihre Erwartungen?“ oder „In welchem Bereich können Sie als Mentor wertvolle Erfahrungen weitergeben?“ waren die Fragen, die zum Zweck des Matchings gestellt worden waren. Und die Antworten halfen uns nun, die passenden Tandems für die erste gemeinsame Etappe auf den Weg zu schicken.

Natürlich war ich dann sehr gespannt, bei der gemeinsamen Auftaktveranstaltung alle Beteiligten kennen zu lernen. Es ergab sich ein buntes Bild an Personen, die aus den unterschiedlichen Unternehmensbereichen und beruflichen Sparten kamen. Positiv überrascht war ich davon, wieviel „hochgestellte“ Herren sich für dieses Projekt begeistern ließen und sich nun mit viel Zeit und persönlichem Engagement einbringen.

Neun Mentees, drei Mentorinnen und sechs Mentoren gehen dieses Jahr zusammen das Projekt Mentoring an. Und als genauso vielfältig wie die Teilnehmer erwiesen sich die Meinungen und Ideen, die sich bereits in einer ersten spontanen und spannenden Diskussion zeigten. Wie im Flug verging die Zeit, während der die Mentees und Mentoren teils einstimmig, aber teils auch kontrovers und sehr offen diskutierten. Fragen wie „Wieso gibt es allgemein wenig Frauen in höheren Führungspositionen?“ oder „Was sollte man dagegen machen?“ lieferten dazu die anregende Grundlage. Auch wenn sich viele Zeitungsartikel in den letzten Monaten häufig um dieses Thema drehten, hatte ich bisher noch keine so aussagekräftige und praxisnahen Statements gelesen, wie in dieser Veranstaltung.

Jeder Teilnehmer, ob Mentee oder Mentor, kam mit seinen eigenen Meinungen, Erwartungen und Ansprüchen. Und es sind hohe Erwartungen, die sie an sich und das Projekt stellen. Aus diesem Grund versprechen sowohl die Workshops (z.B. „Ziele setzen“ oder „meine Rolle als Mentor“) als auch die Tandemgespräche lebhaft und arbeitsreich zu werden. Zudem werden sie in den Konzern hinein ausstrahlen. Denn wie Herr Schneider, Vorstand Personal und Dienstleistungen, es in seiner Einstiegsrede formuliert hat: „Es gilt, mehr weibliche Leuchttürme sichtbar zu machen, um auf Dauer die Zahl der Frauen im Unternehmen und in den leitenden Positionen zu erhöhen.“ Mehr weibliche Leuchttürme und mehr gemischte Teams sind somit unsere nächsten Etappenziele.
Und wer sich als Frau bei uns bewerben möchte, wer sich mit uns zusammen also in der männerdominierten Stahlbranche für gemischte Teams stark machen will, der ist herzlich willkommen und findet auf unserer Homepage viele offene Positionen. Männer sind trotzdem auch gern gesehen.

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