Heute war es wieder mal soweit: ein Bewerbungsgespräch stand an. Also Getränke hinstellen, nach dem Anruf vom Empfang („Besuch für Sie ist da“) Bewerberin abholen, Interviewpartner vorstellen, ein bisschen Plaudern zum Warmwerden und dann rein ins Thema. So geht es bei uns üblicherweise.

Aber was machen Sie, wenn es mal nicht nach Ihren Erwartungen abläuft. Wie hätten Sie in folgender Situation gehandelt – Kurzfilm „Das Vorstellungsgespräch“? (Rechte für das Video sind leider inzwischen abgelaufen.)

Schwer zu sagen. Mir hat jedenfalls der Bewerber imponiert, wie er in der zweiten Hälfte des Films die stressreich aufgeladene Situation so umdreht, dass alle Beteiligten gemeinsam konstruktiv weitermachen.

Kann man sich auf sowas vorbereiten? Ich wüsste nicht wie. Sicher ist Vorbereitung keine schlechte Strategie. Ein intensiver Blick auf die Homepage, ein erneutes Durchlesen der Stellenausschreibung, ein Vorbereiten auf mögliche Fragen – was suchen die; was genau könnte man mich fragen, um rauszubekommen, ob ich geeignet bin – das alles gehört zu einer guten Gesprächsvorbereitung.

Und trotzdem werden Sie auf Fragen oder Situationen stoßen, die Sie nicht erwartet habe. Dann bleiben Sie gelassen, nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie die Interviewer an Ihren Gedanken teilhaben. Falls Sie z.B. eine knifflige Aufgabe lösen sollen, erzählen Sie ruhig, wie Sie sich der Lösung nähern wollen, auch wenn Sie diese noch nicht komplett fertig haben. Wenn Sie Situationen aus Ihrer Vergangenheit schildern sollen, vermitteln Sie ein authentisches und lebendiges Bild der Szene, Ihrer Handlung und des Ergebnisses. Je griffiger Sie es darstellen, desto fundierter können sich Ihre Zuhörer ein Bild machen. Wenn Sie dann auch noch entdecken, dass Sie und Ihr Gegenüber die Liebe zu Bonsai Pflanzen teilen und Sie verlieren sich gemeinsam in den Details des richtigen Düngens, dann hatten Sie das vielleicht nicht erwartet, vielleicht waren Sie überrascht, aber am Ende war es vielleicht auch ein Pluspunkt für Sie. In diesem Sinne – lassen Sie uns gegenseitig überraschen.

Glück Auf!

Markus Rottwinkel

Drei Dinge, die mir zur Salzgitter AG einfallen: 1. Faszinierende Dimensionen bei Anlagen und Prozessen 2. Stahl riecht lecker 3. Hieß der Ort oder der Konzern zuerst Salzgitter?

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