Vom Student zum Ingenieur im Stahlwerk - ein Weg mit abwechslungsreichen Stationen

Als Ingenieur bei der Salzgitter Flachstahl GmbH zu arbeiten – das lässt auf beeindruckende Maschinen und spannende Aufgaben schließen. Doch wie schafft man es in eine solche Position? Was macht den Reiz der Tätigkeit aus und wie gestaltet sich der Arbeitsalltag? Friedrich Hellweg, Betriebsingenieur im Stahlwerk, gibt Antworten auf diese Fragen.

Seit Anfang 2010 sind Sie in wechselnden Positionen als Ingenieur bei der Salzgitter Flachstahl GmbH tätig. Wie verlief Ihr Einstieg in den Salzgitter-Konzern?

Begonnen hat mein Werdegang bei der Salzgitter Flachstahl GmbH schon im August 2005. Damals habe ich mein Studium im Praxisverbund (STUPRAX) mit der Fachrichtung Maschinenbau aufgenommen. In den folgenden fünf Jahren war sowohl Theorie als auch Praxis angesagt: 2008 habe ich meine Ausbildung zum Industriemechaniker abgeschlossen, 2010 mein Diplom-Studium des Maschinenbaus mit der Vertiefung im Gebiet der Mechatronik. Ergänzend zu den Theoriephasen habe ich meine Praxisphasen im Bereich „Technische Dienste“ der Salzgitter Flachstahl GmbH verbracht.

Worin bestanden Ihre Aufgaben als dualer Student im Bereich „Technische Dienste“?

Meine Hauptaufgabe war die Mitarbeit im Projekt „Neubau der Stranggießanlage 4“. Das war sehr spannend, denn durch meinen STUPRAX-Einsatz in der Abteilung über mehrere Jahre hinweg konnte ich den gesamten Prozess begleiten – von der Konzeptphase, über die Beschaffung bis hin zur Montage der Stranggussanlage.

2010 haben Sie Ihr Diplom-Studium abgeschlossen. Welche Stationen folgten dann?

Als Maschinenbau-Ingenieur bin ich anschließend für die Salzgitter Flachstahl GmbH in Peine, bei der Peiner Träger GmbH, eingesetzt worden. Nach einigen Monaten als Projektingenieur wurde mir die Fachprojektleitung für den Bereich Maschinenbau für das BCT®-Projekt übertragen. BCT® steht für „Belt Casting Technology“ und stellt ein innovatives Bandgießverfahren dar, das in Kooperation mit der TU Clausthal-Zellerfeld entwickelt wurde.

Das BCT®-Projekt lässt auf Neuland schließen. Wie sah Ihr Beitrag zum Projekt aus?

Meine Tätigkeiten im Projekt waren absolut vielfältig: Die Terminplanung und -steuerung für das Projekt gehörte genauso dazu wie die Montage- und Inbetriebnahmebegleitung der Anlage. Aufgrund der Komplexität des Projektes gab es immer wieder spannende Herausforderungen wie z.B. die Erstellung von Lastenheften. Im Lastenheft geht es darum, vor dem Einholen von Angeboten die gewünschten Spezifikationen und Eigenschaften der Anlage zu beschreiben. Gleichzeitig müssen die Schnittstellen zu anderen Gewerken abgestimmt und beschrieben werden. Als Maschinenbau-Ingenieur hatte ich dabei ganz besonders die Schnittstellen der Anlage zur Elektrotechnik, der Medien- und Bautechnik im Auge. Nicht zuletzt muss der Kostenrahmen beachtet werden. Nachdem alle Details im Lastenheft berücksichtigt waren, konnten Angebote von Zulieferern eingeholt werden, die anschließend von uns in technischer Hinsicht geprüft und bewertet wurden.
Alles in allem war das eine absolut interessante Aufgabe!

Was macht konkret den Reiz der Ingenieurstätigkeit für Sie aus?

Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen, oft auch unbekannten Themen ist sehr spannend. Das reicht vom Sicherstellen der Baustellenverordnung bis hin zur Schnittstellenbeschreibung einer Anlage hinsichtlich der Medientechnik. Langweilig wird es dabei nie. Außerdem arbeitet man als Projektingenieur bei den Technischen Diensten mit vielen verschiedenen Partnern zusammen – dem Betrieb als „internem“ Auftraggeber für die Errichtung der Anlage, den Fremdfirmen als Auftragnehmern und natürlich den eigenen Kollegen. Ohne Kommunikation geht es dabei nicht. Die Koordination zwischen den verschiedenen Anforderungen ist ein wichtiger Bestandteil meiner täglichen Arbeit.

Seit einigen Monaten sind Sie nun als Betriebsingenieur im Stahlwerk tätig. Welche Aufgaben prägen nun Ihren Arbeitstag?

Als Betriebsingenieur in der Anlagentechnik des Stahlwerks der Salzgitter Flachstahl GmbH bin ich für die mechanische Instandhaltung bestimmter Anlagen verantwortlich. Dazu gehören zwei Aspekte: zum einen die vorausschauende Instandhaltung der Anlagen, zum anderen die Beseitigung von Störungen. „Wird eine Störung auftreten? Ist, falls nötig, ein Reserveteil vorhanden? Wann kann die Reparatur durchgeführt werden?“, das sind einige der Fragen, die meinen Arbeitstag bestimmen. Auch hier bleibt es spannend, da ich nie weiß, was der Tag bringen wird!