Salzgitter AG: Positives Ergebnis im 1.Quartal

11.03.1999 | Salzgitter AG


Salzgitter AG: Positives Ergebnis im 1.Quartal

Besser als allgemein erwartet ist die Salzgitter AG in das neue Geschäftsjahr 1998/99 gestartet. Trotz einer sich leicht abschwächenden Konjunktur und der immer noch angespannten Lage auf dem Weltstahlmarkt meldet der Stahlkonzern ein positives Ergebnis vor Steuern für das erste Quartal (01.10. bis 31.12.1998). Der Abschluss bewegt sich, auch in Euro gerechnet, im zweistelligen Millionenbereich.
Zwar gingen auch bei dem niedersächsischen Stahlunternehmen angesichts des anhaltenden, importbedingten Mengen- und Preisdrucks Absatz und Umsatz deutlich zurück. Die Nachfrage aus den Hauptabnehmerbranchen und ein Großauftrag aus dem Iran führte jedoch zu einer Auftragslage, die bislang einschneidende Produktionsrücknahmen nicht erforderlich machte. Der Auftragseingang verbesserte sich im Vergleich zum vorhergehenden Quartal um 10 Prozent und lag damit über dem Quartalsdurchschnitt des letzten Geschäftsjahres.
Im Geschäftsfeld Stahlerzeugung ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent (129 Mio. DM) auf 729 Mio. DM zurück. Die Rohstahlproduktion sank um 16 Prozent (200 000 Tonnen) auf 1 Mio. Tonnen, der Versand von Walzstahl und weiterverarbeiteten Erzeugnissen um 16 Prozent (180 000 Tonnen) auf 911.000 Tonnen. Das Geschäftsfeld Stahlhandel verzeichnete einen Umsatzrückgang um 13 Prozent (97 Mio. DM) auf 643 Mio. DM. Das Geschäftsfeld Rohstoffe und Dienstleistungen büßte 30 Prozent (67 Mio. DM) ein und erzielte einen Umsatz von 156 Mio. DM. Hauptursache dieser Entwicklung war eine geringe Schrottnachfrage bei extrem niedrigen Preisen.

Dass die Salzgitter AG im ersten Geschäftsjahresquartal trotz der Absatz- und Umsatz-einbußen schwarze Zahlen schreibt, ist neben der vergleichsweise zufriedenstellenden Beschäftigungslage auf günstigere Konditionen bei der Beschaffung von Rohstoffen und Energien zurückzuführen. Auch die Projekte des konzernweiten Ergebnisverbesserungsprogramms lieferten erhebliche positive Beiträge für das Ergebnis.
Obwohl sich der Stahlverbrauch in der Europäischen Gemeinschaft auf relativ hohem Niveau stabilisiert hat, der Lagerabbau bei Händlern und Verbrauchern zügig voran kommt und die von Antidumping-Klagen bedrohten Billigeinfuhren aus verschiedenen Drittländern zurückgehen, ist davon auszugehen, dass der Tiefpunkt für die Stahlpreisentwicklung bei nahezu allen Erzeugnissen erst im Verlaufe des zweiten Geschäftsjahresquartals erreicht wird. Dies wird in Verbindung mit durch den Dollarkurs bedingten Preissteigerungen zu einem deutlich niedrigeren Ergebnis führen. Dennoch wird die Salzgitter AG im ersten Halbjahr 1998/99 ein insgesamt positives Ergebnis ausweisen.