Weiterer Baustein für die CO2-arme Stahlproduktion

17.05.2021 | Salzgitter AG


Die Salzgitter AG setzt heute einen weiteren Baustein für die CO2-arme Stahlproduktion: Im Rahmen von SALCOS – SAlzgitter Low CO2-Steelmaking erfolgt der Spatenstich für den Bau von μDRAL, einer Demonstrationsanlage zur Herstellung von direkt reduziertem Eisen (DRI). Sie ist die erste flexibel mit Erdgas und Wasserstoff betreibbare DRI-Anlage.
 
Die Produktion beginnt im ersten Halbjahr 2022. Zunächst wird das direkt reduzierte Eisen im Hochofenprozess - zur Einsparung von Einblaskohle - sowie im Elektrolichtbogenofen des Werkes Peine eingesetzt. Die Anlage hat 2.500 Kg/d Produktionskapazität und kann flexibel mit unterschiedlichen Anteilen (0 – 100 %) von Erdgas und Wasserstoff betrieben werden. Lieferant und Technologiepartner ist Tenova, ein internationaler Hersteller von Anlagen für die Metall- und Bergbauindustrie.
 
Der Bau der neuen Direktreduktionsanlage ist der nächste Schritt zur Realisierung von SALCOS®. Bis spätestens 2050 soll die komplette Transformation der Stahlerzeugung bei der Salzgitter AG hin zu wasserstoffbasierten Prozessen in mehreren Stufen umgesetzt werden. Damit wird die Entstehung von CO2 in der Stahlproduktion um bis zu 95 % reduziert.
 
Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG: „Der Salzgitter-Konzern festigt mit dem Bau der ersten flexibel mit Erdgas und Wasserstoff betriebenen DRI-Anlage seine Rolle als Vorreiter der Dekarbonisierung der Stahlindustrie. Aus deren Betrieb werden wir die erforderlichen Kenntnisse erlangen, um in wenigen Jahren auf Anlagen im weitaus größerem Maßstab zu produzieren. Unsere Branche spielt dann eine herausragende Rolle beim Erreichen der gesetzten Klimaziele, wenn die Politik jetzt zügig die erforderlichen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für den Transformationsprozess implementiert. Unser Technologiekonzept SALCOS® ist in diesem Zusammenhang das beste Angebot sämtlicher Branchen und Sektoren im Verhältnis von Investitionen und spezifischem Stromverbrauch zur damit erzielbaren CO2-Einsparung.“
 
Der Salzgitter-Konzern investiert 13,6 Mio. € für die neue Anlage. Das Bundesumweltministerium unterstützt das Vorhaben mit einer Förderquote von 40 %. Den Bescheid überreichte Ministerin Svenja Schulze persönlich im Dezember 2020. Auch der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und Frank Klingebiel, Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter, hatten an dieser Veranstaltung teilgenommen.