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Page 13 - Stil 02 2017
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ein mobiles digitales Gerät in seiner Hand, das ihm eine Bestandsübersicht gibt und Bestellungen mitteilt. Solche technischen Werkzeuge müssen entwickelt, angescha  und den Anforderungen angepasst werden.
Dafür und auch weil sich die gesamte Inter- aktion zwischen Produzent, Dienstleister und Kunde wandelt, müssen Standards entwickelt werden, woran sich die Salzgitter AG im Rahmen der Initiative Industrial Data Space (siehe Seite 8) beteiligt. Ein Beispiel für die veränderte Inter- aktion zwischen Produzenten und Kunden ist
die e-WORLD mit e-CONNECT der Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH (siehe Seite 20). Sie kann nur funktionieren, wenn Produzenten und Kunden o en sind für ein neues Vertrauens- verhältnis, das sich aus geteilten Daten und einer daraus resultierenden neuen Nähe zueinander entwickelt.
Unternehmen und Kunden sowie auch Insti- tutionen teilen ebenso Daten miteinander wie Unternehmen und Branchen untereinander. Daraus und aus der Tatsache, dass alle industriel- len Prozesse auf Daten basieren, erwachsen hohe Ansprüche an die Sicherheit. Spionage und Sabo- tage sind längst allgegenwärtige Risiken. Schon heute verzeichnen auch die Systemtechniker der Salzgitter AG tägliche Versuche, in die IT-Systeme des Unternehmens einzudringen. Mit der Abwehr der Cyberangri e von außen sind die Anforderun- gen an die Datensicherheit aber noch lange nicht erfüllt. Auch die Verfügbarkeit, die Integrität bzw. Unveränderbarkeit, die Vertraulichkeit und die Authentizität bzw. Glaubwürdigkeit der Daten müssen gewährleistet sein. Das alles erfordert Know-how und Investitionen.
Diesen Herausforderungen stellen sich die Industrie und auch ein Unternehmen wie
die Salzgitter AG nicht im Alleingang. Sie be- dürfen der Unterstützung ihrer Mitarbeiter. So gesellt sich zu all den technischen Aufgaben auch die Erfordernis, bei den Mitarbeitern für die Digitalisierung und die Industrie 4.0 zu werben und Vorurteile abzubauen.
Für die Mitarbeiter
Natürlich verringert die Automatisie-
rung, deren Entwicklung sich im Zuge der Digitalisierung beschleunigt, den Bedarf an menschlichen Handgri en. Ebenso entstehen aber neue Berufe, und vielfach werden Tätig- keiten „sauberer“. Wo früher Arbeiter in den Werkzeugkasten greifen mussten, um Maschinen für die Produktionsumstellung neu zu justieren, genügen heute ein paar Eingaben an der Tastatur. Und statt bei den Walzen oder Öfen zu stehen, sitzen die Beschä igten heute in klimatisierten
Leitständen und überwachen sowie steuern die Produktion über Bildschirme (s. Seite 18).
Eine Voraussetzung hierfür ist, dass die Mitar- beiter der Digitalisierung positiv gegenübertreten. Auch müssen sie Vertrauen in die neuen Systeme fassen. Und ohne Zweifel steigen durch die Digita- lisierung auch die Anforderungen in den meisten Berufen. Die Bereitscha  zur Weiterbildung gehört damit zu einer der wichtigsten Anforderungen an alle Mitarbeiter – wovon sie mehrfach pro tieren. Schließlich überwacht die Technik nicht nur die Produktion, sondern auch die Sicherheit am Ar- beitsplatz. Assistenzsysteme wiederum verhelfen Mitarbeitern zu mehr Sicherheit bei Entscheidun- gen. Und letztlich können auch digital unterstützte mechanische Hilfen den Arbeitsalltag erleichtern. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Hebehilfe, die das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA entwickelt hat. Wer leichter zu heben hat, dem sollte es schwerer fallen, sich der Digitalisierung
zu verweigern.
Mit dem am IPA entwickel- ten „Exo-Jacket“ benötigen Mitarbeiter weniger Kraft bei Hebetätigkeiten und Über-Kopf-Arbeiten. Mehr Infos zur Arbeitswelt in der Industrie 4.0 unter: www.futureworklab.de
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Foto: Exo-Jacket von Fraunhofer


































































































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