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Page 6 - Stil 02 2017
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TITELGESCHICHTE
Die Digitalisierung in der Industrie
Die vollständige Vernetzung und der Informationsaustausch revolutionieren Ddie Prozesse jedes wirtscha lichen Handelns – mit Folgen für alle Beteiligten
aten sind die wichtigsten Rohsto e und in der Lage, den Produktionsablauf neu zu des 21. Jahrhunderts. Wer sie „schür “, koordinieren. Dem Wandel kann sich keine Firma besitzt und zu nutzen versteht oder und keine Branche entziehen. Entsprechend groß geschickt tauscht, erwirbt entscheiden- sind die Anstrengungen, den Herausforderungen
de Vorteile im Wettbewerb. Das macht Daten zu gerecht zu werden, und die Ho nungen auf neue
einem Wirtscha sgut. Sie sind begehrt und wert- voll und müssen entsprechend geschützt werden. Datenerhebung, -verknüpfung, -verwaltung
und -austausch durchdringen alle Prozesse wirt- scha lichen Handelns und verändern sie. Es sind neue Berufe, Abteilungen, Geschä smodelle bis hin zu neuen Branchen entstanden und bilden sich auch weiter neu. Beziehungen zwischen Ak- teuren – Politik, Unternehmen und Kunden – gestalten sich um und werden transparenter. Beispiel: Ein Kunde weiß in Echtzeit, wann der Lieferant eine Ware an die Spedition übergibt und wo sich der Lkw im Augenblick be ndet. In Verbindung mit den Verkehrsdaten kann er die Anlieferung exakt kalkulieren und seine Produk- tionsprozesse darauf ausrichten. Tritt eine Ver- zögerung ein, ist er in Echtzeit darüber im Bilde
Industrie 4.0
Chancen, aber auch die Sorgen, nicht Schritt hal- ten zu können. Denn im digitalen Zeitalter bleibt man schnell zurück – Kodak und Nokia sind nur zwei Beispiele für verpasste Züge in die Zukun . Das alles gilt auch für die Stahlindustrie. Pro- duktion sowie Qualitätskontrolle von Stahlgüten, Verkauf über den e-SHOP, Simulation in der Forschung sind nur drei Beispiele, wie die Salzgit- ter AG die Chancen der Digitalisierung zu nutzen versteht.
Es ist eine rasante Entwicklung, die mit dem Begri  „Industrie 4.0“ ein Schlagwort gefunden hat, das aber ein wenig zu kurz grei  und hauptsächlich auf Produktion, Vernetzung und die Kommunikati- on im „Internet der Dinge“ zielt. Wir sprechen des- halb auch von der digitalen industriellen Revolution – große Umwälzungen brauchen große Worte.
Die Digitalisierung im Zuge der vierten industriellen Revolution meint mehr als die Erhebung und Nutzung von Daten: Die entscheidenden Schritte sind Vernetzung und Kommunikation. Produktionsmittel, Waren und Menschen tauschen ihr Wissen untereinander aus, um Abläufe zu optimieren. Wissen ist Macht, sagt der Volksmund. In der Industrie 4.0 ist Wissen Stärke.
1.0
Erste industrielle Revolution
MECHANISIERUNG
2.0
Zweite industrielle Revolution
ELEKTRIFIZIERUNG
3.0
Dritte industrielle Revolution
AUTOMATISIERUNG
4.0
Vierte industrielle Revolution
VERNETZUNG
Einführung mechanischer Produktionsanlagen mithilfe von Wasser- und Dampfkraft
Einführung arbeitsteiliger Massenproduktion mithilfe von elektrischer Energie
Einsatz von Elektronik und IT
zur weiteren Automatisierung der Produktion
Vernetzte Prozesse auf Basis von Systemen, die Dinge wie Waren und Bauteile mit Software und Menschen verbinden
1784 Erster mechanischer Webstuhl
1870 Erstes Fließband 1914 Fließband bei Ford
1969 Erste speicherprogrammier- bare Steuerung
21. Jahrhundert: Internet der Dinge
6 STIL
Illustration: Adobestock © Vectimus
Foto: Carsten Brand


































































































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