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Page 11 - Stil 03 2017
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Das alles ist kein Problem, sondern Routine. „Wir haben sehr gute Kenntnisse der Produkti- onsprozesse und kennen unsere Anlagen genau“, bekrä igt Marko Klickermann. Zur Sicherheit erfolgt nach jeder Schmelze eine Analyse und Kontrolle, um Abwertungen bei den Stahlgüten zu vermeiden. Schon beim Schrotteinkauf weiß die DEUMU, was die SZFG benötigt. „Welchen Bedarf an Schrottsorten wir haben, erfahren wir schon vor dem Schrotteinkauf durch die Absprache mit der Produktion“, verrät Marko Klickermann.
Knapp 98 % des in Salzgitter angelieferten Schrotts wird wieder zu Rohstahl verarbeitet
Rund 35.000 t des extern angelieferten Schrotts werden so pro Monat in den Herstellungsprozess der SZFG zurückgeführt. Dazu kommen rund 65.000 t aus der eigenen Produktion. Der meiste eingekau e Schrott geht aber zur Peiner Träger GmbH (PTG): rund 100.000 t pro Monat.
Das Elektrostahlwerk in Peine wandelt den Alt- stahl 1:1 in Neustahl um. Ihren Bedarf deckt die PTG zu 100 % aus Schrott. Pro Ladung schmilzt ein Elektrolichtbogenofen 115 t Schrott bei 3.000 Grad ein. Regelmäßig schickt die DEUMU auch alte Träger, und manchmal ist an den Prägungen zu erkennen: Dieser Träger ist einmal vor vielen Jahren in Peine hergestellt worden. In diesem Au- genblick schließt sich ein Kreislauf, der das beste Sinnbild ist für „Es läu  rund“.
Langfristig werden sich immer mehr solcher geschlossenen Kreisläufe entwickeln. Bei Gieße- reien und anderen Elektrostahlwerken liegt die Quote derzeit schon bei 90 bis 95 %; in Peine, wo Stahlschrott der einzige Rohsto  ist, wie beschrie- ben sogar bei 100 %.
Auch bei der DEUMU läu  es rund: Den pro Jahr 2,4 Mio. t verwerteten Schrotten stehen
nur 50.000 t Fremdanha ungen gegenüber, die thermisch verwertet oder entsorgt werden. Das sind gerade einmal 2,1 %. Oder anders gesagt: Knapp 98 % der angelieferten Menge wird wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt. Das ist eine beeindruckende Verwertungsquote. Sie liegt über dem Durchschnitt, der laut einer zwei Jahre alten Studie des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) etwa 93 % beträgt. In der Disziplin „geschlossene Kreisläufe“ ist die Stahlindustrie damit Weltmeis- ter – und die Salzgitter AG ein Leistungsträger.
Die Quote in Zukun  weiter auszubauen, wird nicht einfach. Schrott ist vermehrt mit Fremd- materialien wie Kunststo  verbunden. Zudem enthalten immer komplexere Produkte neue unerwünschte Begleitsto e. Für das Stahlrecycling bedeutet das eine Herausforderung, der mit neuen Analysemethoden und Sortiertechnologien begeg- net wird. Für die DEUMU stellt diese Entwicklung eine Aufgabe dar, aber kein Hindernis: Marko Klickermann und seine Kollegen sind sicher, Salz- gitter und Peine auch in Zukun  mit hochwertigen Stahlschrotten zu versorgen.
Der Edelschrott der DEUMU: Die zu Würfeln gepressten Stanzreste aus der Automobil- produktion haben die gleiche Qualität wie neu produzierter und ausgelieferter Stahl
Historie:
1941 gegründet, um die Stahlwerke in Salzgitter und weitere Werke mit Erzen, Ferrolegierungen, NE-Metallen und sonstigen Hüttenrohsto en zu versorgen.
Nach 1945 begannen die Aufbereitung und der Handel mit Stahlschrotten.
Heute handelt die DEUMU mit Stahl- und NE-Metallschrotten (NE = Nichteisen), Altmetallen, NE-Metallen und Ferrolegie- rungen sowie Nutzeisen (deklassierte Walzstahlprodukte).
Infos: www.deumu.de
Das Unternehmen:
Die DEUMU ist eine 100%ige Konzern- Tochter und dem Geschäftsbereich „Grobblech/Pro lstahl“ zugeordnet.
Niederlassungen in Peine (Hauptverwal- tung und Hafenlager), Salzgitter (Schrottlager und Aufbereitung), Bremen (Lager- und Umschlagplatz) und Magdeburg (Schrottumschlagsplatz).
Kennzahlen:
Mitarbeiter: 350 (2016) Umsatz: 488 Mio. Euro (2016)
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