zurück

Page 16 - Stil 03 2017
P. 16
Vorschaubild

1
1
6
6
S
S
T
T
I
I
L
L
großen Einzugsgebiet. Die Salzgitter Flachstahl GmbH ist folglich auch Eigentümer und Betreiber des 125 km langen Kanalisationsleitungsnetzes.
Die mechanisch-biologische Abwasserreini- gungsanlage erledigt einen 24/7-Job: Sie läu  das ganze Jahr rund um die Uhr und verarbeitet pro Stunde 1.500 m3 Wasser – bei starken Niederschlä- gen können es auch 8.000 m3 sein.
Am Anfang des Prozesses steht eine mechani- sche Reinigung. So entfernt eine Grobrechenan- lage alle Feststo e aus dem Schmutzwasser, die größer als 10 mm sind. Die nächste Stufe ist das Vorklärbecken, wo sich weitere Feststo e abset- zen, während die leichten Sto e, die sich auf der Ober äche sammeln, abgeräumt werden. Spätes- tens jetzt „du et“ das Abwasser, das sich nun in zwei weiteren Becken sammelt, schon deutlich neutraler.
Dieser Außenbereich ist der vielleicht idyllischs- te Flecken auf dem SZFG-Betriebsgelände. Satte Wiesen, dichte Bäume und unweit der Stichkanal, auf dem ein Schubschi  drei Schuten mit Hüt- tensand ihrem Bestimmungsort entgegenschiebt. Auch Wasser- und Greifvögel haben diesen Ort für sich erobert.
Das Abwasser macht nun die Bekanntscha  ganz anderer und vor allem hungriger Lebewesen: Ein Pumpwerk befördert es in die biologische Reinigungsstufe, wo Bakterien über die restlichen Sto e herfallen.
Zuvor mischt sich aber noch Prozessabwasser aus der Kokerei, Trübwasser aus der Schlamm- behandlungsanlage, Straßenablaufwasser, Reini- gungswasser, die keiner mechanischen Reinigung bedürfen, und noch einige Zutaten, die den Bakterien das Leben angenehm gestalten, unter das Abwasser.
Für das Wohlergehen der Bakterien wird rund um die Uhr gesorgt – sie erledigen auch die Hauptarbeit
Dieses Gemisch sammelt sich im ersten Belüf- tungsbecken, in das unentwegt Lu  eingeblasen wird. „Wir müssen permanent optimale Lebensbe- dingungen für die verschiedenen Bakterienarten aufrechterhalten“, erklärt Dirk Nowak, Wasserver- sorgung und Abwasseranlagen SZFG. Und: „Für unsere Zwecke müssen sie 16 Tage alt sein, aber schon nach 40 Tagen sterben sie ab, wir brauchen also ständig Nachwuchs.“
Der Sto wechsel der Kleinstlebewesen baut die üblichen Belastungen, aber auch Phenole und Cy- anide sowie Sticksto verbindungen biologisch ab. Diese Prozesse setzen sich in weiteren Belebungs- becken fort. Dort sorgt teils Drucklu  ebenfalls für einen Sauersto überschuss, teils werden die Bakterien durch Sauersto entzug und Methanol- zugabe dazu veranlasst, Nitrate in Sauersto  und Sticksto  aufzuspalten.
Cord Strathmann (r.) und Dirk Nowak auf dem Steg zwischen Vorklärbecken (Vordergrund) und den beiden Rückhaltebecken, die P anzen und Vögeln als Lebensraum dienen. Im Vorklärbecken setzen sich Feststo e ab, andere schwimmen auf der Ober äche und werden abgeräumt
Foto: Gunnar Garms


































































































zurück    14   15   16   17   18    weiter

 

 

 

 

 

weiter