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Page 19 - Stil 03 2017
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hergestelltes Nebenprodukt und kein Abfall“, stellt er klar.
Für die Verwertung dieses Nebenprodukts aus der Roheisengewinnung und Stahlerzeugung sind in Salzgitter zwei Firmen verantwortlich: Der Zementproduzent Holcim und die Firmengruppe Erich Friedrich.
Die Holcim Deutschland GmbH betreibt an Hochofen A und B Granulationsanlagen. Dort wird die  üssige und 1.400 bis 1.500 Grad heiße Hochofenschlacke mit bis zu 3.300 m3 Wasser pro Stunde abgeschreckt. Die schlagartige Abkühlung sprengt und glasiert die Schlacke – es entsteht der helle, feinkörnige Hüttensand. „Anfassen sollten Sie den Sand aber nicht, das kann blutige Finger geben“, mahnt Dr. Pethke. Schließlich besteht der Hüttensand aus sehr kleinen und o  scharfen glasartigen Partikeln.
Holcim vermarktet den hüttensandhaltigen Ze- ment unter dem Handelsnamen Holcim-Duo 3 N unter anderem für den Hoch- und Tie au sowie massige Baukörper.
Die Schlacken für die Firmengruppe Erich Friedrich nehmen einen etwas weiteren Weg
– sie werden mittels
sogenannter Schlacken-
pfannen  üssig oder
auch fest zum Betriebs-
gelände transportiert,
das Erich Friedrich seit
dem 1. Januar 2015 auf
dem Gelände der Salz-
gitter Flachstahl GmbH
betreibt. Hier bestim-
men Zerkleinerungs-
anlagen, Siebstrecken,
Siebmaschinen und
Berge unterschiedlicher
Schlacken das Bild. Die
Maschinen brechen die Schlacken mechanisch und sortieren sie per Siebung. Dabei gelten relativ enge Qualitätsfenster, die Körnungsgrößen betragen 0–45, 0–32 und 0–22 mm.
Erich Friedrich vermarktet die Schlackenpro- dukte unter dem Markennamen StahLith®. Die Hochofenschlacke StahLith® H wird beim Stra- ßen- und Tie au verwendet, ebenso die Kon- verterschlacke StahLith® L, die sich aber auch als Gleisbausto  und für Wasserbausteine eignet. StahLith® E wiederum ist die Schlacke aus dem Elektroofen u. a. in Peine, wo Erich Friedrich eben- falls eine Betriebsstätte unterhält. Auch sie kommt als Straßen- und Tie austo  zum Einsatz. Einige Edelsplitte werden zudem von Asphaltmischwer- ken genutzt. Nächstes Ziel der Erich Friedrich Firmengruppe ist es, Schlacke als Kiesersatz in der Betonindustrie zu etablieren.
Es ist folglich gut möglich, dass die Lkw, die den Hüttensand von Salzgitter zu den Abnehmern transportieren, über Straßen und Brücken fahren, deren Bausto e aus dem Hochofen der SZFG stammen.
Der Anfang der Schlacke: Roheisenabstich am Hochofen
Dr. Jürgen Pethke, Direktor Hochofenbetrieb der Salzgitter Flachstahl GmbH
Die Bagger von Holcim füllen unentwegt Lkw und Schi e mit Hüttensand
Darf es etwas grobkörniger sein? Die Siebmaschinen der Firmengruppe Erich Friedrich
STIL 19
Fotos: Gunnar Garms


































































































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