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Page 27 - Best of 2016 Deutsch
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Nr. 2 – auch bei der Zementherstellung belegt das Unternehmen in beiden Ländern vordere Plätze. Und auch hier hat sich Salzgitter Mannesmann International seit Langem unentbehrlich gemacht. Suraj Patel, 26, der das Unternehmen in vierter Generation leitet, sagt: „Wir sind immer wieder sehr froh, dass uns Düsseldorf bei der Beschaf- fung der Grundsto e unterstützt.“ Und das ist keine Kleinigkeit: So wird in Mombasa alle zwei Monate ein Frachtschi  mit rund 40.000 t an so- genannten Zementklinkern gelöscht, ein Grund- sto  für die Zementherstellung. Dazu kommen Lieferungen von Kohle und Gips – alles organi- siert von SMID. Schon das Kaltwalzwerk, das die Gruppe vor 25 Jahren in Betrieb nahm, haben
die Düsseldorfer besorgt und geliefert, hinzu kamen im Laufe der Jahre viele weitere Anlagen. So wie sich das Geschä  der Corrugated Group
in den vergangenen 35 Jahren entwickelt hat, so haben sich auch die Bestellungen in Düsseldorf geändert. Waren früher vor allem Endprodukte gefragt, so ist es heute fast nur noch Vormaterial. Aus Kaltband wurde Warmbreitband – neuestes Beispiel ist das frisch installierte Warmwalzwerk, in dem die Patels seit Januar ihren Betonstahl
aus Knüppel-Vormaterial produzieren. Patricia Schmied: „Zwar sinkt dadurch der einzelne Erlös, aber die wachsende Menge gleicht das mehr als aus.“ Zu den Wirtscha saussichten seiner Bran- che in Kenia befragt, gibt sich Geschä sführer Suraj Patel zurückhaltend: „Im Stahlbereich haben auch wir mit dem wachsenden Importdruck aus China zu kämpfen.“ Das Unternehmen hat in Kenia nicht nur als Arbeitgeber und wichtiger Steuerzahler einen guten Ruf – auch als Wohltäter sind die Patels unersetzbar. Im Städtchen Mtwapa, rund 30 Kilometer nördlich von Mombasa,
haben sie ein Internat für Menschen mit Behin- derungen eingerichtet, das sie monatlich mit 75.000 Euro unterstützen – ganz nach dem Motto, nach dem viele wirtscha lich erfolgreiche Inder leben: „Im ersten Drittel deines Lebens musst
du lernen, im zweiten Geld verdienen – und im dritten Gutes tun.“
„Afrika ist
Abenteuer pur“
Über einen faszinierenden und herausfordernden Kontinent
Albrecht Theobald ist
seit 40 Jahren das Gesicht von SMID in Afrika
Ende 1975 entschied die Geschä s- führung der damaligen Salzgitter Stahl GmbH Export, sich Afrika zuzuwen- den. Die Leitung der neuen Abteilung
übernahm Armin Luther.
Zum Einstieg bot sich das Ölboomland
Nigeria an. Dort war der Konzern seit Jahren
an der lagerhaltenden Gesellscha  „Nigerian Commercial and Industrial Enterprise“ (NCIE) beteiligt. Nach guten Erfahrungen weitete man die Aktivitäten auf andere afrikanische Länder aus. Die Kundenstruktur, besonders in Schwarz- afrika, ist überraschend multinational. Neben einheimischen sind o  indische, chinesische und libanesische Eigentümer vertreten. Von Anfang an konzentrierte sich Salzgitter auf Großkun- den der privaten Industrie, die große Mengen
an Walzstahlprodukten importieren. Wichtig dabei war, mit fast dem gesamten Spektrum zu handeln.
Im Tagesgeschä  spielen Geduld und Aus- dauer eine große Rolle. So benötigten Kontakt- versuche o  Jahre, bevor das Interesse an einer Zusammenarbeit geweckt werden konnte. Au- ßerdem werden in Afrika über Stahllieferungen hinaus zusätzliche Dienstleistungen erwartet. Mit Erfolg: Key Accounts wie z. B. die Wempco Gruppe in Nigeria oder die Patel Gruppe in Kenia haben sich bis heute eng an Salzgitter gebunden.
Die Kunden bevorzugen schnelle und direk- te Entscheidungswege, weshalb sie direkt von Düsseldorf aus bedient werden. Heute gehört Salzgitter zu den führenden Stahlexporteuren nach Afrika. Der Absatz von anfangs 10 t im Jahr hat sich auf heute ca. 1 Mio. Stahltonnen vervielfacht. Dazu kommen dann noch zusätzli- che Produkte wie Klinker, Industrieanlagen usw. Der durchschnittliche Jahresumsatz der letzten Jahre liegt bei ca. 600 Mio. Euro.
Auf dem Gelände einer ehemaligen Hühnerfarm
1958 wanderte die erste Generation der Familie Patel aus dem indischen Bundesstaat Gujarat nach Mombasa in Kenia aus, darunter zwei junge Brüder. Sie arbeiteten zunächst im Haushaltswarengeschä  eines Onkels, mach- ten sich dann aber mit der Firma Venus Metal selbstständig und waren als Projektentwickler und Bauunternehmer tätig. Anfang der 70er- Jahre gründeten die Patels auf dem Gelände einer ehemaligen Hühnerfarm schließlich die Corrugated Group. Heute leitet der 26-jährige Suraj Patel die Firma in vierter Generation.
KUNDEN 27


































































































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