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Page 18 - Best of 2019
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WindH2 und GrInHy2.0 bilden die Basis für das SALCOS®-Projekt, dem Modellrechnungen ein großes Einsparpotenzial bescheinigen: Bis etwa 2025 könnte der CO2-Ausstoß um bis zu 26 % sinken, und bei einer Umstellung der gesamten Stahlproduktion bis 2050 sogar um bis zu 95 %.
Um das SALCOS®-Projekt zu forcieren, unter- zeichneten die Salzgitter AG und das Unterneh- men Tenova ein „Memorandum of Understan- ding“. Darin bekräftigen beide Seiten ihre partnerschaftliche Zusammenarbeit bei einer Realisierung des SALCOS®-Projekts. Tenova, ein Unternehmen der Techint Group, ist ein weltweiter Spezialist für innovative, zuverlässige und nachhal-
Ein solcher Turm könnte auch in Salzgitter stehen: ENERGIRON-ZR-Direktreduktionsanlage des Salzgitter- Partners Tenova in Ägypten
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tige Lösungen in den Bereichen Metall und Bergbau. Zu SALCOS® steuert Tenova seine für den angestrebten flexiblen Betrieb besonders geeignete ENERGIRON-ZR-Direktreduktions- technologie bei, die Tenova und ihr Partner Danieli gemeinsam entwickelt haben.
Dass der Salzgitter-Konzern mit seiner Strategie der CO2-Vermeidung einen ebenso machbaren wie nachhaltigen Weg eingeschlagen hat, daran zwei- feln die Experten des Konzerns nicht. „Technisch wäre das alles zu meistern, die Technologien sind grundsätzlich verfügbar“, sagt Dr. Alexander Re- denius, Hauptabteilungsleiter Ressourceneffizienz und FuE-Koordination bei der Salzgitter Mannes- mann Forschung GmbH. Durch die zunehmende Bereitschaft anderer Stahlhersteller, in eine ähn- liche Richtung zu gehen, sehen sich die Verant- wortlichen mehr als bestätigt. „Für uns ist dies der Beleg, dass wir von Anfang an den richtigen Weg eingeschlagen haben“, sagt Dr. Volker Hille.
Neue Rahmenbedingungen nötig
Um den Hüttenbetriebs ohne Einschränkungen der Produktqualität und der Anlagenverfügbarkei- ten umstellen zu können, wären aber regulatori- schen Rahmenbedingungen nötig. Hierbei sind die wirtschaftlichen Hürden höher als die technischen. Denn betriebswirtschaftlich ergeben für einen europäischen Stahlproduzenten Investitionen in Direktreduktionstechnologie mit Elektrostahler- zeugung derzeit keinen Sinn. Die Kosten für Erdgas, Wasserstoff und elektrische Energie samt Nebenkosten sind im Vergleich zur Kohle zu hoch. Investitionen in eine neue Anlagentechnik sind aber nur zu rechtfertigen, wenn weiterhin wettbe- werbsfähig Stahl produziert werden kann.
Daher müssen sich, auch für den Klimaschutz, die Rahmenbedingungen für die hiesige Stahlin- dustrie ändern. Dazu gehört eine Förderung der Investitionsmaßnahmen. „Ohne eine beträchtliche öffentliche Anschubfinanzierung ist SALCOS® nicht zu realisieren – das kommunizieren wir ganz offen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG.
„Das SALCOS®- Konzept könnte zu einem ent- scheidenden Meilenstein für unsere Industrie werden“
Paolo Argenta, Executive Vice-President Upstream von Tenova
Salzgitter AG und Tenova unterzeichnen das Memorandum of Under- standing (v. l.): Dr. Volker Hille, Corporate Technology Salzgitter AG; Dr. Markus Dorndorf, Product Manager Melt Shops Tenova; Ulrich Grethe, Mitglied der Konzerngeschäftsleitung Salzgitter AG; Paolo Argenta, Executive Vice-President Upstream Tenova; Christian Schrade, Managing Director of Tenova Metals Deutschland GmbH; Dr. Alexander Redenius, Hauptabtei- lungsleiter Salzgitter Mannesmann Forschung
   Fotos: SZAG, Carsten Brand, Tenova






















































































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