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Page 32 - Best of 2019
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 Berg- und Talfahrten und Rundumsichten aus großen Höhen: Der Werkstoff Stahl verhilft Riesenrädern und Achterbahnen zu neuen Rekorden
Die Stahlachterbahn „Taron“ im Phantasialand Brühl ist mit bis zu
117 km/h die weltweit schnellste Achter-
bahn mit mehrfachem Katapultantrieb
Wer in den Wagen einer Achterbahn oder die Gondel eines Riesenrads einsteigt, spricht dem Werkstoff Stahl sein Vertrauen aus. Denn in
diesem Moment vertraut er ihm sein Leben an. Er wird in wenigen Minuten mit mehr als 100 km/h bergab rasen oder in mehr als 50 m Höhe in der Luft schweben. Bauteile aus Stahl halten ihn dann in der Bahn oder bewahren ihn vor dem Absturz. Er hat Spaß und verschwendet mit Recht keinen Gedanken daran, dass die Konstruktionen nicht sicher sein könnten.
Wer außerhalb Deutschlands in die Tiefe rauscht oder sich in die Luft tragen lässt, kann noch ganz andere Geschwindigkeiten oder Höhen erreichen. Die Wagen der Achterbahn „Formula Rossa“ in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wer- den bis zu 240 km/h schnell. Das „London Eye“- Riesenrad ist 235 m hoch, und das „Ain Dubai“, das in den VAE im nächsten Jahr fertiggestellt sein soll, wird voraussichtlich 260 m messen.
Ohne Stahl wären solche Rekordmarken nicht möglich. Die Achterbahn „Steel Dragon 2000“ im japanischen Freizeitpark „Nagashima Spa Land“ ist mit fast 2500 m nicht nur die längste Achterbahn der Welt, sondern mit 97 m auch extrem hoch – und dank einer ausgeklügelten und verstärkten Stahlkonstruktion gilt der Stahldrachen trotz seiner Dimensionen als erdbebensicher.
Andere Bestmarken stellte Paris schon im Jahr 1900 auf. Wie der Eiffelturm elf Jahre zuvor sollte zur Weltausstellung ein stählernes Bauwerk den Fortschritt symbolisieren: „La Grande Roue“ – ein 400 t schweres Riesenrad von 100 m Durchmes- ser. Leider hat dieses Bauwerk im Gegensatz zum Eiffelturm nicht lange überlebt; 1922 begann die Demontage, und die Gondeln wurden zu Ver- kaufsständen im späteren „Village Suisse“.
Weltweit werden heute Achterbahnen und Riesenräder solcher Dimensionen gebaut – und zu vielen liefert die Salzgitter AG den Stahl. Gerade wurde im französischen Freizeitpark Walibi Rhône-Alpes die Achterbahn „Mystic“ eröffnet,
zu der der Salzgitter Mannesmann Stahlhandel das Material der Stützen, Schienenquerriegel und Diagonalen beisteuerte. Im belgischen Freizeitpark Bobbejaanland entsteht der schnellste, höchste und teilste „Triple Launch Coaster“ – eine Achter- bahn mit dreifacher Katapult-Beschleunigung –, und auch in Finnland und Deutschland werden Bahnen mit Stahl gebaut, der vom Salzgitter- Konzern angearbeitet und bereitgestellt wird.
Dies gilt seit Jahrzehnten auch für viele andere bekannte Fahrgeschäfte – so wurde die teils unterirdisch verlaufende „Geister Rikscha“, die bald 40 Jahre alte Geisterbahn im Phantasialand in Brühl, aus Stahl gebaut, den ebenfalls ein Unter- nehmen des Salzgitter-Konzerns lieferte.
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Foto: Thomas Henrichs







































































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