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Crashtest „Groß gegen Klein“. Bei größeren Karosserien ist die „Knautschzone“ weicher ausgelegt als bei kleineren, um bei ungleichen Unfall- gegnern „Kompatibi-
lität“ – so das Fachwort – herzustellen
D60 Jahre Crashtest in Deutschland
er Mercedes 220 W111, gemeinhin geschrottet . Heute führt das Technologiezentrum als „Große Heckflosse“ bekannt, war Fahrzeugsicherheit (TFS) in Sindelfingen pro
im August 1959 das erste Modell Jahr etwa 900 Crashtests durch . Die Anlage gilt
der damaligen DaimlerBenz AG mit einer als eine der modernsten der Welt, wurde in drei
KnautschzonenKarosserie . Einen Monat nach Produktionsbeginn, am 10 . September 1959, führte DaimlerBenz mit diesem Fahrzeug seinen ersten Crashtest durch . Es war der erste in Deutschland – aber nicht der erste der Welt, wie oft zu lesen ist . Der französische Hersteller Renault unternahm solche Tests schon 1955 mit einem Renault Dauphine . Und auch Ford betrieb in Dearborn, Michigan, ein Unfallversuchs gelände, das Vertreter von DaimlerBenz vor ihren Tests begutachtet hatten . Dennoch gilt der Aufprall vom September 1959 für den Hersteller als eine Art Urknall der Sicherheitsforschung – Crashtests gehörten fortan zum festen Bestand teil jeder Fahrzeugentwicklung der Marke .
So wurden in den vergangenen 60 Jahren rund 14 .000 MercedesBenz zu Testzwecken
Jahren u . a . mit 7 .000 t Stahl erbaut und 2016 in Dienst gestellt . Sie bietet mit 243 × 172 × 23 m eine riesige Versuchsfläche .
Für die Typengenehmigung eines neuen Fahrzeugs sind Crashtests praktisch unumgäng lich . Allerdings hat jedes Land seine eigenen Vorschriften für die Versuche erstellt, sodass am Anfang jeder internationalen Markteinführung unzählige Blechschäden stehen . Daimler rechnet als globaler Hersteller mit rund 40 unterschied lichen Testkonfigurationen („Lastfällen“), stellt aber bei der Fahrzeugentwicklung an sich selbst höhere Anforderungen als die vorgeschriebenen . So bleiben bei jeder Neuentwicklung eines Mo dells neben den 15 .000 CrashtestSimulationen rund 150 reale Crashtests notwendig –auch im Zeitalter der Computersimulation .
STAHL ALS LEBENSRETTER 51
Foto: © Daimler AG