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Page 13 - STIL 1 2021
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  Alle Anlagen sind montiert, alle Tests verliefen erfolgreich. Auch die Richtmaschine in der neuen Wärmebehandlungslinie ist betriebsbereit
derungen, anspruchsvollen Genehmigungsverfah- ren und dem eng getakteten Zeitplan erwies sich das Projekt als höchst komplex.
So wechselte die Verantwortung konzernintern zur Abteilung Projekt- und Umweltmanagement der Salzgitter Flachstahl GmbH. Zu den Aufgaben dieser Experten gehört es, die Infrastruktur des integrierten Hüttenwerks zu erhalten und auszu- bauen. „Unser Team setzt Projekte um, die zu groß sind, als dass sie von anderen Abteilungen neben- her erledigt werden können“, umschreibt Abtei- lungsleiter Dr. Arne Michaelsen das Aufgabenfeld seines Teams, das sich in die Abteilungen Bau und Umwelttechnik gliedert.
Gefragt nach dem Wichtigsten, was ein Projekt- management ausmacht, antwortet Dr. Michaelsen: „Erfahrung. Wir haben ein Korsett an Maßnah- men, die immer zum Tragen kommen, egal in welcher Branche und bei welchen Projekten.“ Doch kann dieser Erfahrungsschatz nie genügen. „Wich- tig war es für uns, von den Ilsenburger Kollegen täglich zu lernen, zum Beispiel die Produktions- abläufe“, beschreibt Dr. Michaelsen die Zusammen- arbeit bei der Projektrealisierung.
Von Beginn an setzten die Verantwortlichen
auf das Prinzip des Miteinanders. So bekamen
alle Projektmanagement-Experten der Salzgitter Flachstahl-Abteilung einen Kollegen der ILG zur Seite gestellt, der mit den Verhältnissen vor Ort vertraut war. Zudem wurden von vornherein
alle wichtigen Zuständigkeiten und Kommu- nikationswege definiert sowie ein Projektle- nkungskreis samt Beirat geschaffen. „Wir
agierten in einer für uns fremden Umge-
bung“, sagt Dr. Michaelsen. „Da muss
man möglichst viele Strukturen vorab
definieren, damit Abläufe klappen.“
Festgelegt wurde zum Beispiel, wer wem wann wel- che Informationen übermittelt, um Kommunikati- onsproblemen wie in der Frühphase vorzubeugen. Allein die Baumaßnahmen, also die Errichtung
Dr. Arne Michaelsen:
„Mit diesem Projekt haben wir wiederum gezeigt, dass wir auch außerhalb der SZFG – also in unbekannter Umgebung
– Projekte erfolgreich umsetzen können.“
 der Fundamente, Hallen und Versorgungssysteme, erforderte eine ständige und umfangreiche Be- treuung wie zum Beispiel die Koordinierung aller Gewerke. Dr. Michaelsen erinnert sich: „Insbeson- dere die massive Konstruktion der Kranbahnen in den drei Hallenschiffen war ein anspruchsvoller und aufwendiger Prozess.“ An dem, das möchte er nicht unerwähnt lassen, auch weitere Konzernge- sellschaften wie Telcat, die Verkehrsbetriebe Peine- Salzgitter und andere beteiligt waren.
Mit der Abnahme der Anlage wird die Aufgabe des Projektmanagements in Kürze erledigt sein. Spätestens im 2. Quartal soll die neue Wärme- behandlungslinie in Ilsenburg in vollen Betrieb ge- hen und Quartobleche neuer Qualität produzieren. Um diese erfolgreich im Markt zu etablieren, sind
mit dem Geschäftsbereich Handel bereits weitere Konzerngesellschaften aktiv – die konzernweite
Zusammenarbeit setzt sich somit fort (mehr dazu auf S. 20).
   Das leistet die neue Quette in Ilsenburg
In einer Quette werden zuvor erhitzte Bleche mit Wasser abgekühlt, um das bewusst hergestellte Mikrogefüge im Stahl zu stabilisieren und somit die gewünschten Materialeigenschaften gezielt festzulegen. Die neue Ilsenburger Quette des Anlagenbauers SMS Group verfügt über die MultiFlex-Quench®- Technologie, die extrem vielseitige Abkühlstrategien mit flexiblen Kombinations- möglichkeiten der Kühlraten und Kühlmuster bietet.
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Fotos: Carsten Brand











































































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