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Page 9 - STIL 1 2022
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 Engagiert im STIL-Interview
werden. Damit gibt es schon heute reale Vertriebs- strukturen, die wir mengenmäßig erweitern, sobald SALCOS Phase eins umgesetzt ist.
Wie ordnet sich hier das Transformationsprojekt SALCOS ein?
Ein wesentliches Element der neuen Strategie ist die deutlich beschleunigte Dekarbonisierung im Rahmen von SALCOS. Wir wollen die Stahlpro- duktion bis 2033 komplett auf CO2-arme Verfahren umstellen. Bereits 2025 soll die CO2-arme Stahl- produktion in Direktreduktionsanlagen und Elek- troöfen damit beginnen. In 2026 ist bereits die Pro- duktion von einer Mio. Tonnen grünem Stahl über diese Route geplant. Bis 2033 soll das integrierte Hüttenwerk vollständig auf wasserstoffbasierte Prozesse in der Metallurgie umgestellt sein. Damit könnten acht Mio. Tonnen CO2 je Jahr eingespart werden. Dies entspricht rund einem Prozent der deutschen Emissionen. Wir haben unseren Zeitplan gestrafft und machen richtig Tempo. Analog den politischen Zielen wollten wir bisher die Transfor- mation bis 2045 abschließen. Dies wird nun 12 Jahre früher geschehen. Diese Transformation ist eine der größten Veränderungen in der mehr als 150-jäh- rigen Geschichte des Salzgitter-Konzerns.
Zudem tragen wir mit SALCOS und der wasser- stoffbasierten Stahlproduktion einen nicht unwe- sentlichen Teil zur Erreichung der Klimaziele bei.
2033
Bis zu diesem Jahr will der Konzern die Stahlproduktion komplett auf CO2- arme Verfahren umstellen
Voraussetzung ist, dass von der Politik die richti- gen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in den Themenfeldern Schaffung grüner Leitmärkte, finanzielle Förderung der Transformation und Be- schleunigung von Genehmigungsverfahren gesetzt werden.
Die neue Bundesregierung hat erklärt, für die Erreichung der Klimaziele die Transformation der Industrie zu fördern. Was erwarten wir?
Die Koalitionsparteien haben eine hohe Dynamik demonstriert, die jetzt in konkreten Maßnahmen münden muss. Die Politik kann beispielsweise da- bei helfen, Leitmärkte für grüne Produkte zu eta- blieren und die Voraussetzungen für die Produk- tion von grünem Strom in großen Mengen zu schaf- fen. Dafür benötigen wir Offshore- und Onshore- Windkraft, Photovoltaik, Stromnetze sowie eine Strom- und Wasserstoff-Infrastruktur. Und wir werden SALCOS finanziell nicht alleine stemmen können; das komplette Investitionsvolumen liegt zwischen drei bis vier Mrd. €. Mit der Politik in Niedersachsen und im Bund stehen wir in einem konstruktiven Dialog, ebenso mit den EU-Ent- scheidern. Es müssen auch hier jetzt zügig Ent- scheidungen gefällt werden.
Um all dies zu erreichen, wird in großem Umfang gebaut werden: Windparks, Stromtrassen, Groß- anlagen für die Erzeugung von Wasserstoff, Direkt-
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