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Page 15 - STIL 2 2022
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 Stahlschrott wartet auf die Weiterverarbeitung und ein neues Leben als Stahlprodukt
Stahlschrott dient in der Kreislaufwirtschaft als permanente und somit wichtige Rohstoffquelle. Schon heute transportiert und behandelt die Salzgitter AG jährlich rund 2,0 Mio. t Schrott. Im Zuge der Strategie „Salz- gitter AG 2030“ soll diese Menge bis 2025 auf mehr als 2,5 und bis 2030 auf mehr als 3,0 Mio. t wachsen. Hierfür etabliert der Konzern geschlossene Kreisläufe („Closed Loops“), die den Rücklauf der Produktionsrückstände stahlverarbeitender Kunden vorsehen oder die Rückführung von Produk- ten, die am Ende ihres Lebenszyklus angelangt sind („Circular Solutions“). Beispiele für solche Partnerschaften sind die Vereinbarungen mit den Automobilproduzenten Volkswagen und BMW, dem Automobilzulieferer Mubea und dem Energiekonzern Ørsted (siehe vorherige Seiten).
Schon heute spielt Schrott in der konventionellen Stahlerzeugung eine wichtige Rolle. Auf der Hochofen-Konverter-Route werden verschiedene Schrottsorten zur Kühlung im Konverter eingesetzt, der sich in der Regel zu etwa 80 % mit Roheisen und zu 20 % mit verschiedenen Schrottsorten füllt. Für die Stahlproduktion am Konzernstandort Peine wird zu 100% Stahlschrott in zwei Elektrolichtbogenöfen eingeschmolzen. Auch auf der SALCOS®-Route mit Direktreduktion und Elektrolichtbogenöfen wird eine Produktion mit hohem Stahlschrottanteil möglich sein.
In der EU wurden im Jahr 2020 unter Verwendung von 77,5 Mio. t Schrott 138,8 Mio. t Stahl produziert, was eine Schrotteinsatz- quote von knapp 56% ergibt. In einzelnen Ländern wie den USA (72 %), der Türkei (81 %) und Italien (92 %) war der Schrottanteil schon 2017 deutlich größer – in Deutschland dagegen liegt die Quote aktuell noch unter dem EU-Durch- schnitt: bei rund 45%. Hierzulande ist folglich reichlich Steigerungspotenzial für den Einsatz von Schrotten in der Stahlproduktion vorhanden. Ein Potenzial, das der wachsende Bedarf durch die SALCOS®-Route noch enorm vergrößern wird. Allerdings darf auch von einer wachsenden Menge an global ver- fügbarem Stahlschrott ausgegangen werden. Beträgt das weltweite Schrottaufkommen in diesem Jahr etwa 800 Mio. t, so werden für 2030 weltweit etwa 1.000 Mio. t und im Jahr 2050 rund 1.300 Mio. t an jährlich
verfügbaren Stahlschrotten erwartet.
Durch die Transformation zur Stahlherstellung per Direktreduktion und Elektrolichtbogenofen wächst aber nicht nur der Mengenbedarf, auch die qualitativen Anforderungen werden steigen. Qualitativ hochwertiger Schrott wird wichtiger. Gefragt sind ein hoher Reinheitsgrad mit mög- lichst wenigen Anteilen an Kupfer, Chrom, Nickel, Zinn und anderen Be- gleitelementen. Für die schrottverarbeitenden bzw. stahlproduzierenden Unternehmen stellen sich damit auch hohe analytische Anforderungen, weil sie für den Elektrolichtbogenofen ein stahlsortengerechtes „Schrott- menü“ zusammenstellen müssen.
Zum Umstieg auf eine klimaneutrale Stahlproduktion über die SALCOS®- Route wird der Salzgitter-Konzern daher neben der Bildung geschlosse- ner Ressourcenkreisläufe auch seine konzerneigene Kompetenz im Stahl- recycling weiter ausbauen. Sie geht einher mit der Leistungsfähigkeit der hundertprozentigen Konzerntochter Deutsche Erz- und Metall-Union GmbH (DEUMU). Das 1941 gegründete Unternehmen betreibt auf dem Hüt- tengelände in Salzgitter den mit 400.000 m2 Fläche größten Schrottplatz Deutschlands mit Aufbereitungsaggregaten wie einem Fallwerk, einer Presse, zwei Großscheren und einer 1.800 kW starken Shredderanlage. Seit vielen Jahrzehnten bereitet die DEUMU eingehende Schrottmengen sortenrein auf und steuert sie der Stahlproduktion in Salzgitter und Peine passend und richtig zugeordnet bei. Diese Erfahrung mit einer qualitäts-, mengen- und zeitgerechten Schrottverarbeitung und -versorgung wird die Konzerntochter DEUMU in der kommenden Ära der geschlossenen Ressourcenkreisläufe und klimaneutralen Stahlproduktion zu einem wichtigen und gefragten Partner für die Stahlproduktion machen.
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 www.deumu.de
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