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Page 25 - STIL 2 2022
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            ADVANCED ANALYTICS
Datenanalysen und künstliche Intelligenz verbessern die Stahlproduktion
                                                                                                                    Eine robust ausgelegte optische Sensorik ermittelt im Mannesmannröhren-Werk Zeithain anhand von Kameras Fehler an den heißen Luppen
        In der Stahlbranche erfassen alle produ- zierenden Betriebe systematisch Daten. Statistische und mathematische Metho- den, die man unter dem Begriff „Ad- vanced Analytics“ zusammenfasst, liefern aus schon länger vorliegenden Daten neue Zusammenhänge. Sie dienen zur Vorhersage von Kennzahlen, Zuständen und Ergebnissen sowie zum maschinel- len Lernen, das u.a. für die Bilderken- nung eingesetzt wird.
Advanced Analytics ermittelt etwa bis- her unentdeckte Zusammenhänge zwi- schen Prozessdaten und Qualitätsergeb- nissen. So können die Produktqualität verbessert und Ausschuss reduziert werden. Die Instandhaltung vermag im Idealfall dank Advanced Analytics Ma- schinenausfälle vorherzusagen, bevor sie eintreten. In der Logistik ermitteln Algorithmen eine mengen- und kosten-
optimierte Produktionsreihenfolge. Im besten Fall arbeitet ein Werk mit Advan- ced Analytics fehlerlos: Es produziert keinen Ausschuss, liefert Produkte ohne Lagerung pünktlich aus, dokumentiert Infos in Echtzeit, garantiert sichere Ar- beitsabläufe und minimiert Stillstand- zeiten.
Kosteneinsparungen erzielt
Ein Vorreiter auf diesem Gebiet ist die Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH (SZMF). Sie bietet eine Datenanalyse aus der Stahlbranche für die Stahlbranche und kann so Daten mit Fachkenntnissen über die Prozesse und Produkte, die sie beschreiben, analysieren.
In den vergangenen Jahren hat die SZMF mit den Geschäftsbereichen Stahlerzeu- gung und Stahlverarbeitung Advanced- Analytics-Projekte durchgeführt. So
analysierte das Projekt „KeKoMi – Kenn- wert- und Kostenoptimierung mikrole- gierter (Warmband-) Güten“ Daten der Salzgitter Flachstahl, um Optimierungs- potenziale zu entdecken. Das Zusam- menspiel von Simulation und Advanced Analytics mit Prozess- und Werkstoff- wissen ermöglicht durch eine minimale Anpassung der Legierungen bei mikrole- gierten Güten eine Kosteneinsparung von jährlich deutlich über 1 Mio. € in den nächsten Jahren.
Ein anderes Projekt verbessert die Pro- duktqualität im Mannesmannröhren- Werk Zeithain: die Entwicklung eines Systems zur optischen Fehlererkennung an heißen Stoßbankluppen. So wurde eine für den Einsatz an den heißen Lup- pen robust ausgelegte optische Senso- rik entwickelt, deren Bilder mit künst- licher Intelligenz analysiert werden.
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Foto: SZAG






















































































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