zurück

Page 11 - STIL 3 2022
P. 11
Vorschaubild

Starke Kooperationspartner
Hierfür stehen starke und zuverlässige Partner bereit, zumal der Ausbau der In- frastruktur z.B. für die Wasserstoffver- sorgung sowie der Aufbau der DRI-Anla- gentechnik im laufenden Betrieb vollzo- gen werden. Mit dem italienischen Anla- genbauer Tenova hat die Salzgitter AG hier ein erfahrenes Unternehmen an ihrer Seite. Tenova gehört zur argenti- nischen Techint Group und ist ein welt- weit gefragter Spezialist für innovative, zuverlässige und nachhaltige Lösungen in den Branchen Metall und Bergbau. Zu SALCOS® steuert Tenova seine für den flexiblen Betrieb mit Wasserstoff und Erdgas besonders geeignete ENERGI- RON®-ZR-Direktreduktionstechnologie bei, die Tenova und ihr Partner Danieli gemeinsam entwickelt haben.
Schon 2019 hatten die Salzgitter AG und Tenova auf der Hannover Messe ein „Memorandum of Understanding“ für eine Zusammenarbeit beim SALCOS®- Programm unterzeichnet. Im März 2022 konkretisierten beide Seiten ihre Pläne mit einer weiteren Absichtserklärung: Vorbehaltlich einer Fördermittelzusage wird die Salzgitter AG bei Tenova eine ENERGIRON®-DRI-Anlage mit einer Jah- reskapazität an direkt reduziertem Eisenschwamm von 2,1 Mio. t ordern. Zudem wolle man auch bei künftigen An- lagenprojekten eng in der Entwicklung, Herstellung, Installation sowie im Aufbau solcher Anlagen kooperieren – ein Vor- haben, das bei der kürzlich aufgebauten DRI-Demonstrationsanlage mit dem Pro- jektnamen μDRAL bereits in die Praxis umgesetzt wurde.
Darüber hinaus arbeitet der Salzgitter- Konzern mit weiteren Partnern an der Realisierung sämtlicher SALCOS®-Bau- steine zusammen. Viele Vereinbarungen wurden hierzu schon getroffen: Mit Ava- con für den Betrieb der sieben Wind- kraftanlagen auf dem Konzerngelände in Salzgitter (Projekt WindH2), mit Uniper für die Versorgung mit grünem Wasser- stoff, mit Ørsted u.a. für die Lieferung von Offshore-Windstrom einerseits so- wie für die Abnahme von grünem Stahl zum Windparkbau und die Rückführung von Schrott aus ausgemusterten Anla- gen andererseits. Auch auf Kundenseite wurden bereits die Weichen gestellt, in- dem mit Volkswagen, BMW, Mercedes- Benz, Miele, BSH-Hausgeräte und meh- reren stahlverarbeitenden Unternehmen wie ARANIA, Waelzholz und der Men- dritzki-Gruppe Vereinbarungen getrof- fen wurden (s. Seite 14).
Modell einer Direktreduktionsanlage, wie sie nun in Salzgitter errichtet werden soll
 „SALCOS® sichert die Zu- kunftsfähigkeit des Stahl- standorts Salzgitter und
die dortigen Arbeitsplätze.“
Gunnar Groebler
Um all die gesteckten Ziele erreichen zu können, soll nun zügig die erste Aus- baustufe des SALCOS®-Programms an- gegangen werden. Die Erlaubnis zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn innerhalb der angefragten Förderung und die Frei- gabe der Eigenmittel waren hierzu ein wichtiger Schritt. Nun werden auf dem Hüttengelände die bauvorbereitenden Maßnahmen eingeleitet, Verhandlungen mit den bauausführenden Partnern vor- angetrieben, Baufelder geräumt und das gesamte Planungsverfahren eingeleitet. Auch der Ausbau des Wasserstoffnetzes, das für die Umsetzung von SALCOS® nötig ist, soll in diesem Rahmen voran- getrieben werden.
Allerdings sind weiterhin die politischen Entscheider gefordert, die Rahmenbe- dingungen für die Transformation hin zum grünen Stahl zu verbessern. Hin- sichtlich der öffentlichen Anschubfinan- zierung zeigt sich Gunnar Groebler opti- mistisch: „Wir sind zuversichtlich, dass die fördertechnischen Entscheidungen nun zügig gefällt werden, damit wir SAL- COS® wie geplant in Gänze umsetzen können und somit das Vorhaben zum Er- folg führen.“ Schließlich soll dieses Kapi- tel der deutschen Industriegeschichte einmal eine Erfolgsgeschichte erzählen – die von der erfolgreichen Transforma- tion der Stahlproduktion.
11
Fotos: adobestock©hanohiki, Carsten Brand























































































zurück    9   10   11   12   13    weiter

 

 

 

 

 

weiter