Page 30 - STIL 1 20223 Deutsch

SALZGITTER AKTUELL
DAS MEGA-ZENTRUM
Neue Zeiten in Dortmund und zwischen Rhein und Ruhr
Wer das Gebiet aus dem Flugzeug be- trachtet, kann kaum Stadtgrenzen er- kennen. Es ist der Kernbereich einer Me- tropolregion, die bis nach Köln reicht und das Zentrum der „Blauen Banane“ bildet. Dieser dicht besiedelte europäische Großraum mit seinen rund 110 Millionen Einwohnern reicht von den englischen Industriezentren über die Beneluxstaa- ten bis nach Norditalien. Mit anderen Worten: Die Rhein-Ruhr-Region ist der Mittelpunkt einer 1.300 km langen Mega- region im Herzen Europas.
Vor der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert waren viele der heutigen Großstädte Dörfer in einem dünn besie- delten Gebiet, weshalb die 53 Städte des Ruhrgebiets alle einen eigenen histori- schen Charakter pflegen. Das dämpft den Willen zur Zusammenarbeit – nicht einmal die Zusammenlegung von Regie- rungsbezirken gelang in jüngster Ver- gangenheit. Die Industrialisierung hatte diese Unterschiede nur oberflächlich ni- velliert. Jetzt, da die Zechen und Hoch-
öfen den Museen, Theatern, Erholungs- gebieten und Hochschulen gewichen sind, wetteifern die Städte um die Tro- phäen des Strukturwandels. Das Touris- mus-Management der Region spricht von der dichtesten Kulturlandschaft Europas und zählt auf: 1.000 Industrie- denkmäler, 200 Museen, 250 Festivals, 120 Theater und 3 Musicalhäuser.
Der „Eiffelturm des Ruhrgebiets“: UNESCO-Weltkul- turerbe „Zeche Zollverein“ in Essen
Industrie und Wirtschaft wiederum pro- fitieren vom hohen Anteil der Studieren- den in der Region. Es entstand ein Netz an Hochschulen, die zudem verstärkt in den MINT-Fächern Mathematik, Informa- tik, Naturwissenschaften und Technik ausbilden. So wächst ein großes Poten- zial an Fachkräften heran, von dem Un- ternehmen und Menschen profitieren.
ZUSAMMENHÄNGENDES SIEDLUNGSGEBIET UND WICHTIGE GROSSSTÄDTE ZWISCHEN RHEIN UND RUHR
RECKLINGHAUSEN
HERNE GELSENKIRCHEN
BOCHUM ESSEN
HAMM
BOTTROP OBERHAUSEN
DUISBURG
MÜLHEIM
DORTMUND
30
HAGEN
Foto: adobestock© Henk Vrieselaar
RHEIN
RUHR