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SALZGITTER AKTUELL
Der Salzgitter-Konzern wird im Rahmen des Projekts SALCOS® - SAlzgitter Low CO2-Steelmaking die konventionellen Hoch- öfen und Konverter durch Direktreduktionsanlagen und Elekt- rolichtbogenöfen ersetzen. Damit können am Ende 8 Mio. t CO2 pro Jahr eingespart werden, was rund 1 % der deutschen Emis- sionen entspricht. Am 13. Juli 2022 gab der Aufsichtsrat der Salzgitter AG 723 Mio. € Eigenmittel für die erste Ausbaustufe des SALCOS®-Programms frei, die der Konzern in den Jahren 2022 bis 2026 in das Projekt investieren wird. Die Gesamtkos- ten werden voraussichtlich 1,5 bis 2 Mrd. € betragen. „Im Rah- men der ‚Ausbaustufe 1‘ sollen bis Ende 2025 eine 100-Mega- watt-Elektrolyse, eine Direktreduktionsanlage und ein Elektro- lichtbogenofen auf dem Hüttengelände der Salzgitter Flach- stahl GmbH entstehen“, berichtet SALCOS®-Programmleiter Martin Zappe. Diese ersten Anlagen der künftigen Stahlpro- duktion werden 1,9 Mio. t CO2-armen Rohstahl jährlich produ- zieren können – und den CO2-Ausstoß der Stahlproduktion auf
der neuen Route bereits im Betrieb mit hohem Erdgasanteil um über 60 % reduzieren. Diese erste Etappe des Transforma- tionsprozesses ist eine von insgesamt drei geplanten Ausbau- stufen. Bereits 2033 soll das integrierte Hüttenwerk vollstän- dig auf die fast CO2-freie Stahlproduktion umgestellt sein.
Hierfür stehen zuverlässige Partner bereit. Vorbehaltlich einer Fördermittelzusage wird die Salzgitter AG beim italienischen Anlagenbauer Tenova eine ENERGIRON®-DRI-Anlage mit einer Jahreskapazität an direkt reduziertem Eisenschwamm von 2,1 Mio. t ordern. Weitere Vereinbarungen wurden getroffen mit Avacon über den Betrieb der sieben Windkraftanlagen in Salzgitter, mit Uniper über Lieferung grünen Wasserstoffs und mit Ørsted über die Lieferung von Windstrom, die Abnahme von grünem Stahl zum Windparkbau und die Rückführung von Schrott aus ausgemusterten Anlagen. Auf dem Hüttengelände werden nun alle hierfür nötigen Maßnahmen eingeleitet.
3-STUFEN-PROGRAMM FÜR SALCOS®
   Hochöfen und Konver- ter werden außer Betrieb genommen und von DRI-Anlagen und Elektrolichtbogen- öfen plus Wasserstoff- Gewinnung durch Elektrolyse ersetzt
Heute
Ausbau H2-Netz
Ende 2025
Ausbaustufe 1
      380-kV-Leitung
     CO2-Emissionen (8 Mio. t/a)
                   6
Direktreduktionsanlage
Elektrolichtbogenofen
Elektrolyse
Status quo
100 MW
-30%CO2
Konverter Hochöfen















































































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