7.45 Uhr – für Brigitte Hölken und Sandra Roubrocks beginnt der Arbeitstag im Besucherzentrum am Tor 1. Von hier aus organisieren sie Veranstaltungen, sorgen für Unterkunft und Transport von Kunden und planen die beliebten Werkführungen. Die Anfrage ist groß – alleine im letzten Jahr kamen 412 Gruppen, das sind 9373 Besucher aus den unterschiedlichsten Regionen.

Spannend aufbereitet stellen die Werkführer das Werk, dessen Geschichte und Mitarbeiter vor. „Jede Führung ist eine andere“, so Herr Dufhues. Daher ist der Umgang mit den verschiedenen Besuchergruppen jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung. Dieser stellen sich, neben ihm, sechs weitere nebenberufliche sowie der hauptamtliche Werkführer Jürgen Simon. Ihre langjährig gesammelten Erfahrungen und Menschenkenntnis in Führungs- oder Ausbildungstätigkeiten helfen ihnen heute dabei, sich auf Kunden ebenso wie auf Studenten oder Behindertengruppen einzustellen. Letztere, erinnert sich Karlz-Heinz Dufhues, sind oftmals so begeistert, dass sie ihn bei der Verabschiedung sogar herzlich umarmten. Auch andere Gruppen haben ihre Eigenheiten – Rentner kommen gerne schon mal zwei Stunden vor Führungsbeginn und fragen sich, warum um 7.00 Uhr noch niemand vor Ort ist, um sie zu empfangen. Flexibilität bewies das Team, als eine andere Besuchergruppe statt mit dem angekündigten Bus, doch mit eigenen PKWs anreiste. Um dem stundenlangen Fußmarsch über das Werkgelände zu entgehen, wurde schnell beim Partner Schmidt-Reisen ein Ersatzbus organisiert.

Die Gäste werden im Besucherzentrum empfangen. Nach der Begrüßung soll ein Film sie auf die anschließende Führung einstimmen. Die Sicherheit der Gruppe ist selbstverständlich. Daher werden alle mit Helm und Augenschutz ausgestattet. Anschließend werden die Teilnehmer zum Bus begleitet, um sie zu den Stationen der Führung, dem Hochofen, dem Stahlwerk, der Warmbreitbandstraße und der Feuerverzinkung, zu fahren. Auf dem Weg sehen sie die ersten Brammen, die teilweise noch so heiß sind, dass ihre Wärme beim Vorbeifahren deutlich im Bus spürbar ist. Besucher, die genau hinschauen, erblicken sogar schon das Roheisen, das zum Transport ins Stahlwerk in Torpedopfannen gefüllt wird. Währenddessen informiert der Werkführer über Gebäude und Anlagen.

An den einzelnen Stationen wird detailliert auf den Stahlerzeugungsprozess eingegangen. Dabei befindet sich die Gruppe in nächster Nähe zu den Werkmitarbeitern und bekommt Arbeitsabläufe wie das Entnehmen einer Roheisenprobe hautnah mit. Bei Fragen kann der Werkführer weit ausholen, erklärt historische Hintergründe sowie technische Details. Das ist wichtig, auch hier präsentiert sich die Salzgitter AG nach außen. Das Besucherzentrum ist die „Visitenkarte des Werkes“ und schließlich ist „Qualität, wenn nicht das Produkt zurück kommt, sondern der Kunde“.

Autor: Kilian Krügel (Praktikant in der Abteilung Marketing)

Wenn Sie gern selbst unser Werk besichtigen möchten, können Sie sich bei der Touristeninformation der Stadt Salzgitter anmelden.

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