Page 48 - Salzgitter AG Verantwortung und Perspektiven

OFFSHORE-WINDPARKS
Offshore-Windkraftanlagen spielen bei dem Umbau der Energieversorgung eine bedeutende Rolle: Bis 2020 sind in Nord- und Ostsee über 5.000 Windkraftanlagen geplant. Eine der Heraus- forderungen beim Bau von Windparks auf hoher See ist das Tragelement. Es besteht aus Turm und Gründungs- struktur. Sie bestehen meist aus einer Stahlrohrkonstruk- tion, die Gründungsstruktur kann auch ein Monopile sein, ein einziger stählerner Pfahl.
Um die Energiewende maßgeblich mitzugestalten, bündelt die Salzgitter AG die Produkte und das Know­how
von Tochter­ und Beteiligungsgesellschaften im Konzern in „Salzgitter Mannesmann Renewables“ zu einem Angebot im Bereich der erneuerbaren Energieversorgung. Da­ bei werden gezielt Erfahrung, Wissen, Forschungsanlagen und Produktportfolios einer Reihe von Gesellschaften verknüpft, die für die Erzeugung und die Supply Chain im Bereich erneuerbare Energien bedeutend sind. Neben der Belieferung für On­ und Offshore­Fundamenten von Windenergieanlagen steht dabei auch die Nutzung der Wasserkraft von Binnen­ flüssen, Geothermie, Solartechnik und der Ausbau von Energietransporttrassen im Vordergrund.
Insbesondere Offshore­Windkraft­ anlagen prägen die Energiewende. Salz­ gitter Mannesmann Renewables (SMR) entwickelt und vertreibt Konzepte für den kosteneffizienten Bau von Offshore Wind Jacket­Fundamenten. Das Angebot um­ fasst die gesamte Produktions­ und Liefer­ kette von der Vormaterialherstellung und Werkstoffanalyse über die Produktion von industriellen Stahlprodukten und ­kom­ ponenten bis hin zur kompletten Logistik.
Zudem entwickelt die konzerneigene Forschung innovative und kostensparende Stahlkomponenten für Offshore­Wind­
Installation eines Umspannwerks im Windpark „Sandbank“, 90 km vor der Küste Sylts
anlagen. Mit dem Offshore Wind Octagon bietet SMR zum Beispiel ein industriell fertigbares Tragstruktur­Design mit deut­ lichen Einsparpotenzialen für die Kunden.
Um die Langlebigkeit der Offshore­ Windanlagen zu gewährleisten, schützen spezielle Beschichtungen die verwendeten Stahlbauteile auch unter extremen Um­ weltbedingungen zuverlässig vor Korro­ sion und Verschleiß. Im Rahmen des Forschungsprojekts KOWIND, an dem auch Mannesmann Line Pipe beteiligt war, wurde eine neuartige Technologie zum Korrosionsschutz an Offshore­Wind­ energieanlagen entwickelt, mit der die Schutzwirkung der Beschichtungen noch weiter verbessert wurde – bei gleichzeitiger Senkung der Beschichtungskosten.
GROBBLECH AUS ILSENBURG
Ein wichtiger Lieferant für die beim Bau der Tragelemente benötigten Grobbleche ist die Ilsenburger Grobblech GmbH (ILG) – ein Tochterunternehmen der Salz­ gitter AG. Die ILG konnte schon mehrere Großaufträge für Offshore­Windanlagen verbuchen. So bestellte die AMBAU GmbH ca. 47.900 Tonnen Grobbleche für das Offshore Wind Projekt „Nordsee One“. Die 54 Windkraftanlagen mit einer Kapa­ zität von jeweils 6,15 Megawatt befinden sich 40 Kilometer nördlich der Insel Juist in deutschen Hoheitsgewässern.
Für den Windpark „Wikinger“ rund 30 km vor Rügen lieferte ILG an die Erndte­ brücker Eisenwerk GmbH & Co. KG ca. 10.000 t Grobbleche für Jackets. Diese bestehen aus einer Fachwerkkonstruktion aus Stahlrohren und eignen sich dadurch besonders für den Einsatz in großen Wasser­ tiefen. Die Offshore­Windparks „Gode Wind“ und „Sandbank“, die von Bladt Industries gebaut wurden, erhielten von ILG entsprechende Gründungsstrukturen. Und der Windpark „West of Duddon Sands“, ca. 14 Kilometer südwestlich von Walney Island in der Irischen See, steht ebenfalls auf der Kundenliste. Für die Fertigung der fünf bis sechs Meter Durchmesser starken Monopiles und Transition Pieces lieferte ILG rund 22.000 Tonnen Grobblech.
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FOTOS: BLADT INDUSTRIES A/S; ISC CONSULTING ENGINEERS; UDO BOJAHR