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Page 17 - Stil 01 2018
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die Druckfestigkeit eines Rohres die wichtigste ge- forderte Eigenscha , mal die Zugfestigkeit oder die Torsionsfestigkeit – die Stabilität gegen Verdrehen. Für einen anderen Kunden, etwa wenn die Rohre als Grundmaterial für Kugel- oder Gelenklager dienen, ist ihre Ober ächenqualität die wichtigste Anforderung.
Bevor die Luppen weiterverarbeitet werden, be- kommen sie Angeln – ein dünneres Ende, an dem sie in weiteren Produktionsprozessen maschinell gegri en und durch die Ziehmaschinen gezogen werden können. Ein Mitarbeiter überprü  mit einer einfachen Schablone den Durchmesser der Angeln – schon bei der Produktionsvorbereitung ist also ein Mindestmaß an Präzision gefragt.
Die nächste Station im Fertigungsprozess stellt die Bescha enheit und somit die Qualität der späteren Präzisrohre sicher. In der chemischen Rohrvorbereitung werden die Luppen „gebadet“, damit sie bei der späteren Kaltumformung an den wichtigen Stellen immer ausreichend geschmiert bleiben. Die Ober ächenbehandlungsanlage besteht aus 18 Becken bzw. Stationen, in denen das Material gebeizt bzw. „gebondert“ wird. Dabei werden die Rohre u.a. mehrmals in Schwefelsäure und eine Zink-Phosphat-Lösung getaucht, zwi- schendurch in kaltem und heißem Wasser gespült und ein ha ender Schmier lm aufgetragen.
„Das Zink-Phosphat ummantelt das Rohr wie ein Schwamm, der das Schmiermittel aufsaugt und so
In der Ober ächen- behandlungsanlage werden die Luppen u.a. mehrmals in eine 18%ige Schwefelsäure- sowie eine Zink-Phos- phat-Lösung getaucht
Der Weg vom Stahl zum MPT-Rohr
Bevor in Brackwede die Fertigung der Präzisstahlrohre beginnen kann, legt das Vormaterial Wege quer durch Deutschland zurück. Den Stahl produ- ziert die Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (HKM) in Duisburg. An dem Joint Venture ist die Salzgitter AG mit 30 % beteiligt. HKM fertigt auch das Röhrenvormaterial – das sogenannte Röhrenrund. Die 8 bis
12 Meter langen, runden und massiven Stahlblöcke werden anschließend nach Sachsen zur Mannesmannröhren-Werk GmbH (MRW) in Zeithain transportiert. Dort bekommt das Röhrenrund ein Loch – Zeithain stellt die sogenannten Luppen her, die zwar schon nahtlose Rohre sind, deren Ausarbeitung aber noch weit entfernt von jeglicher Präzision ist. Diese Grobrohre gehen von Zeithain per Güterzug in die MPT-Nachbarwerke im In- und Ausland – und so auch nach Brackwede.
Produktion des Röhrenrunds bei HKM in Duisburg
Rohrstoßbank in Zeithain. Hier werden die Luppen gefertigt
Schrägwalzwerk Zeithain: Das HKM-Röhrenrund bekommt ein Loch
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Fotos: SZAG


































































































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