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Page 29 - STIL 04 2018
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 PERFORMANCE
Ein Jubiläum mit Stolz und Verantwortung A150 Jahre KHS: vom Apparatehändler aus Dortmund zum globalen Komplettanbieter
m 1. Oktober 1868 gründe- ten Carl Kappert und Louis Holstein in Dortmund den Apparatehandel „Holstein &
Kappert“. Der Grundstein für KHS war gelegt. Die Jahrzehnte danach waren geprägt von Expansion, Fusionen und vor allem der Entwicklung zukunftsweisender Produkte. Heute zählt die KHS-Gruppe weltweit zu den marktführenden Sys- temanbietern für die Getränke-, Food- und Non-Food-Industrie.
„150 Jahre Unternehmertum und Erfindergeist – diese zwei Qualitäten haben KHS zu ihrem heutigen Ansehen verholfen“, erklärt Burkhard Becker, Vor- sitzender der Geschäftsführung bei KHS. Auch Rolf Staab, Executive Vice President Human Resources der KHS-Gruppe, sieht den Erfolg des Dortmunder Systemanbie- ters in seinen Wurzeln begründet: „Ohne die Kreativität, das Herzblut und die Beharrlichkeit vieler Generationen von Ingenieuren, Kaufleuten und Arbeitern hätte unser Unternehmen heute nicht
die weltweite Geltung, die es für sich in Anspruch nehmen kann.“
Pionier seit der ersten Stunde
Der Aufstieg war ein stetiger Prozess. Holstein & Kappert verkaufte zunächst ausschließlich technische Geräte für die Getränkeindustrie. Anfang des 20. Jahr- hunderts folgte die Produktion eigener Maschinen, unter anderem zur Abfül- lung, Reinigung und Verpackung von Getränken.
Ähnlich erfolgreich waren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Seitz-Werke und die Firma Enzinger. Ihre innovativen Filter revolutionierten die Wein- und Bierbranche. Unter dem Dach der Klöckner-Werke, die seit 1979 Mehrheitsaktionär von Holstein & Kap- pert waren, verschmolzen 1993 die Seitz Enzinger Noll Maschinenbau (SEN) AG mit Standorten in Bad Kreuznach sowie Worms und Holstein & Kappert zur KHS Maschinen- und Anlagenbau AG.
Manfred Rückstein, von 1991 bis 2012 Leiter der Unternehmenskommunikation bei KHS, erinnert sich: „Wir mussten den Kunden klarmachen, dass die bisherigen Wettbewerber-Marken aus Bad Kreuz-
 Dieses Faksimile einer Originalillustration aus dem Holstein & Kappert-Produktkatalog von 1906 zeigt eine patentierte „Flaschen-Etikettier-Vorrichtung mit Transportband“
nach, Worms und Dortmund jetzt einen einheitlichen Produktnamen führen.“
Die Fusion und die Insolvenz der Klöckner-Werke stellten KHS Anfang der 90er-Jahre vor große Herausforderungen. Doch durch weitere Investitionen und Akquisitionen wuchs das Unternehmen zu einem Komplettanbieter für die Ge- tränke-, Food- und Non-Food-Industrie.
Ein weiterer Erfolgsfaktor beruht auf der frühen globalen Ausrichtung. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts nutzen die KHS-Vorgängerunternehmen Absatz- chancen im Ausland. Heute unterhält KHS neben fünf Standorten in Deutsch- land Produktionsstätten in den USA, Mexiko, Brasilien, Indien und China. Darüber hinaus ist man in allen relevan- ten Märkten weltweit mit einem weitver- zweigten Vertriebs- und Servicenetzwerk vertreten. „Der Name KHS gilt heute weltweit als Synonym für leistungsfähige Abfüll- und Verpackungslösungen in der Getränkeindustrie“, erklärt Becker.
Produkte für mehr Nachhaltigkeit
Bei der Entwicklung zukunftsweisender Produkte setzt die KHS-Gruppe seit Jahren verstärkt auf Nachhaltigkeit. „Wir sind uns unserer ökologischen Verant- wortung bewusst. Der Nachhaltigkeits-
gedanke spielt daher bei der Entwicklung innovativer und wirtschaftlicher Produkte eine wichtige Rolle“, erläutert Becker. In diesem Zusammenhang sei vor allem die Einsparung von Ressourcen von Bedeu- tung. Betriebe auf der ganzen Welt setzen auf energie- und ressourcensparende Anlagen zur Abfüllung und Verpackung in Flaschen, Dosen und Kegs. Mit ihrem Bottles & ShapesTM-Programm arbeitet
die KHS-Gruppe daran, immer leichtere Behälter herzustellen. Letztes Jahr stellte das Unternehmen seine mit 5 g bisher leichteste 0,5-Liter-PET-Flasche vor. Zu- dem präsentierte KHS ein marktfähiges Konzept zur Formung und Füllung von Kunststoffbehältern in nur einem Schritt.
Weitere Meilensteine auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit sind zum Beispiel die Entwicklung des Nature Multi-
PackTM, das Flaschen- und Dosengebin-
de mithilfe von Klebepunkten anstatt einer Schrumpffolie verbindet, und die Plasmax-Barrieretechnologie, die PET- Flaschen innen mit einer Beschichtung aus Glas versieht. Auch die Digitalisie- rung der Produktion – von der 3D-Anla- genplanung bis zur virtuellen Inbetrieb- nahme – zählt zu den Innovationen, dank derer das Unternehmen optimistisch in die Zukunft blicken kann.
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Foto: KHS












































































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