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Page 30 - STIL 04 2018
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 unterzeichnet und damit einen bedeuten- den Schritt in Richtung einer wasserstoff- basierten Industrie vollzogen.
Ziel des Vorhabens ist es, in Salzgit- ter Wasserstoff mittels Elektrolyse und Strom aus Windkraft zu erzeugen. Damit soll eine wichtige Grundlage für den zukünftigen Einsatz größerer Mengen an Wasserstoff zur Verringerung direkter CO2-Emissionen bei der Stahlherstellung geschaffen werden.
Salzgitter Flachstahl plant den Bau und Betrieb einer PEM-Elektrolyseanlage (PEM = Protonen Exchange Membran) mit einer Kapazität von rund 400 Nm3/h. Avacon beabsichtigt, auf dem Gelände des Salzgitter-Konzerns sieben Wind- kraftanlagen mit einer Leistung von
30 Megawatt zu errichten und zu betrei-
Vertragspartner (v. l.): Dr. Stephan Tenge, Avacon, Ulrich Grethe, Salzgitter Flachstahl, und Jens Waldeck, Linde
ben, von denen sich drei auf dem Areal des Hüttenwerks befinden werden. Der Industriegaslieferant Linde wird die kon- tinuierliche Versorgung mit Wasserstoff absichern. Die Kosten für das gesamte Projekt (Aufbau der Windkrafträder und der Wasserstoffanlagen inklusive deren Einbindung in die bestehenden Leitungs- netze) belaufen sich auf rund 50 Mio. Euro. Zur Finanzierung dieses zukunfts-
Im Rahmen dieses Projektes wollen die Partner Know-how für eine klima- freundliche Wasserstofferzeugung aufbauen sowie Erfahrungen mit der Vor-Ort-Produktion von Wasserstoff und dessen Einbindung in ein integrier- tes Hüttenwerk mit seinen komplexen Produktions-prozessen sammeln.
Schon heute wird in der Stahlher- stellung bei Glühprozessen Wasserstoff verwendet, den Linde anliefert. Darüber hinaus bietet der Einsatz von Wasser- stoff in Hüttenwerken das Potenzial, die prozessbedingten CO2-Emissionen der Stahlerzeugung signifikant zu verringern. Zur Erreichung dieses Ziels hat die Salz- gitter AG das Projekt SALCOS (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) konzipiert.
Infos: https://salcos.salzgitter-ag.com
PARTNER
Das Projekt „Windwasserstoff Salzgitter“ Salzgitter Flachstahl, Avacon und Linde kooperieren für wegweisendes Energieprojekt
alzgitter Flachstahl GmbH, Linde weisenden industriellen Klimaschutzpro- AG und Avacon Natur GmbH jektes werden auch Fördermittel benötigt. haben einen Kooperationsvertrag Bei einem reibungslosen Projektablauf für das gemeinsame Innovati- könnte die Wasserstofferzeugung auf dem
onsprojekt „Windwasserstoff Salzgitter“ Werksgelände 2020 beginnen.
 Erster Spatenstich mit hohen politischen Gästen IGrößte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte der Ilsenburger Grobblech GmbH
m Beisein von Sachsen-Anhalts Mi- nisterpräsident Dr. Reiner Haseloff und Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann erfolgte der
erste Spatenstich für das Projekt „Neue Wärmebehandlungslinie“. Dies ist die größte Einzelinvestition der Ilsenburger Grobblech GmbH (ILG).
Die neue Wärmebehandlungslinie ist Hauptbestandteil des Projektes, mit dem die Salzgitter AG die Grobblechaktivitä- ten der ILG in Ilsenburg konzentriert und das Unternehmen sicher für zukünftige Anforderungen aufstellt. Sie umfasst zwei Rollenherdöfen, eine MultiFlex-Quench®, eine Richtmaschine, eine Strahlanlage, eine Konservierungslinie und eine Wasser- aufbereitungsanlage. Mehr als 150 Mio. € werden investiert. Die Inbetriebnahme ist für Frühjahr 2020 geplant.
Der Salzgitter-Konzern hat seit der Übernahme des Standorts im Jahr 1992 mehr als 400 Mio. € in Ilsenburg inves-
Tatkräftig (v. l.): Dr. Roger Schlim, Geschäftsführung ILG; Professor Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstands- vorsitzender SZAG; Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident; Professor Armin Willingmann, Wirtschafts- minister; Burkhard Becker und Michael Kieckbusch, beide Vorstand SZAG
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tiert. Zum Projekt „Neue Wärmebehand- lungslinie“ erklärt Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG: „Diese richtungswei- sende Investition ist ein klares Bekenntnis des Salzgitter-Konzerns zur Grobblech- produktion in Ilsenburg und belegt, dass Restrukturierung und Zukunftssicherung bei uns Hand in Hand gehen. Es ist auch
Ausdruck der Wertschätzung und des Vertrauens, das Vorstand, Konzernge- schäftsleitung und Aufsichtsrat in Motiva- tion, Qualifikation und Loyalität der Belegschaft in Ilsenburg setzen.“
Mit der neuen Anlage können jährlich mehr als 200.000 t Grobblech geglüht und weiterverarbeitet werden.
Infos: www.ilg-quette.de
Fotos: Carsten Brand
Foto: Carsten Brand









































































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