zurück

Page 32 - STIL 2 2021
P. 32
Vorschaubild

 EXTRA
 Wasserstoffproduktion gestartet
Salzgitter AG, Avacon und Linde haben in Salzgitter den Betrieb einer industriellen H2-Erzeugung auf Basis von Strom aus Windkraft begonnen
Salzgitter AG, Avacon und Linde haben einen wichtigen und beispielgebenden Schritt auf dem Weg in die Dekarbonisie- rung der Stahlindustrie vollzogen. Mit der
Inbetriebnahme des in Deutschland einzigartigen Sektorkopplungsprojekts „Windwasserstoff Salzgitter – WindH2“ wird auf dem Gelände des Hüttenwerks in Salzgitter künftig grüner Wasser- stoff mit Strom aus Windenergie erzeugt.
WindH2 bildet einen zentralen Baustein des
von der Salzgitter AG entwickelten Technologie- projekts „SALCOS® – SAlzgitter Low CO2 Steel- making“ ab. SALCOS® beschreibt den effizientesten und zeitnah umsetzbaren Weg zu einer Reduzie- rung von CO2-Emissionen, langfristig sogar zu einer fast CO2-freien Stahlherstellung. Dabei wird regenerativ erzeugter Wasserstoff den bislang
für die Verhüttung von Eisenerzen erforderlichen Kohlenstoff ersetzen. Die bislang betriebenen
drei Hochöfen müssen dafür schrittweise einer Kombination aus Direktreduktionsanlagen und Elektrolichtbogenöfen weichen. So könnten
die CO2-Emissionen bei der Stahlerzeugung bis 2050 um etwa 95 % verringert werden.
Die sieben neu errichteten Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt 30 MW wurden am 8. April der Öffentlichkeit vorgestellt. Zugegen waren unter anderem Staatssekretär Andreas Feicht, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (in Vertretung für Peter Altmaier MdB, Bundesminister für Wirtschaft und Energie);
32 STIL
Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitales; Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz;
Dr. Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender E.ON SE; Marten Bunnemann, Vorstandsvorsit- zender Avacon AG, sowie Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender Salzgitter AG. Betrieben werden die Anlagen von Avacon, einem Unternehmen der E.ON-Gruppe.
Die Salzgitter Flachstahl GmbH hat zentral auf dem Werksgelände zwei Siemens-1,25-Megawatt- PEM-Elektrolyse-Einheiten installiert, die stünd- lich rund 450 m3 hochreinen Wasserstoff erzeugen werden. Der Industriegasproduzent Linde liefert bereits Wasserstoff für Glühprozesse und die Feuerverzinkungsanlagen per Lkw und wird auch künftig die Versorgung mit Wasserstoff absichern. Sämtliche Anlagen sind derzeit im Probebetrieb.
Die Kosten für das gesamte Projekt – Errichtung der Windräder und der Wasserstoffanlagen inklu- sive ihrer Einbindung in die bestehenden Leitungs- netze – belaufen sich auf rund 50 Mio. €. Der Bau der Elektrolyse wurde von der KfW gefördert.
Mit WindH2 wollen die Partner Know-how und Erfahrungen mit der Vor-Ort-Produktion von Windstrom und Wasserstoff sowie deren Integra- tion in die komplexen Abläufe und Prozesse eines integrierten Hüttenwerks sammeln.
Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann sagte anlässlich der Eröffnung: „Wir sind stolz darauf,
Windkraftanlagen gehören zum Erscheinungsbild des Hüttenwerks der Salzgitter Flachstahl
















































































zurück    30   31   32   33   34    weiter

 

 

 

 

 

weiter