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Page 33 - STIL 3 2021
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Vorschaubild

  Dr. Rune Schmidt-Jürgensen, Prozessverantwortlicher, und Projektleiterin Mona Nickel
Schematische Darstellung der Mikro-Direktreduktionsanlage
zügige Realisierung unseres Konzeptes für eine CO2-arme Stahlproduktion mit SALCOS® – SAlzgitter Low CO2-Steelmaking. Unsere Ambition ist es, bereits Ende 2025 mit der wasserstoffbasierten Stahlerzeugung starten zu kön- nen. Auf diese Weise werden wir über die stufenweise Reduzierung von 30 % der CO2-Emissionen bis 2030 spätestens im Jahr 2050 eine CO2-Verminde- rung von über 95 % erzielen und damit rund 1 % der heutigen deutschen Emissionen vermeiden. Wir stehen – wie die gesamte Branche – vor einer gewaltigen Transformation und ich sehe uns gut gerüstet, diese erfolgreich zu gestalten. Ich freue mich sehr darauf, die anstehenden Aufgaben und Heraus- forderungen gemeinsam mit dem gesamten Führungsteam anzugehen.“
   1
 2
= Aufbereitung = CO2-Wäscher
CO2 H2O
21
Bigbags Eisenerzpellets/ A Stückerze
              Einfülltrichter
Druckschleuse
B
DRI – das neue Zwischenprodukt
DRI = direktreduziertes Eisen. Diese drei Buchstaben führen den Salzgitter-Konzern in die dekarbonisierte Zukunft. Unter Dekarbonisierung versteht man die Reduzierung von Kohlendioxidemissionen durch den Einsatz kohlenstoff- ärmerer Energiequellen wie Erdgas und insbesondere Wasserstoff.
Mit der Direktreduktionstechnologie, die diese Energiequel- len einsetzt, wird das Erz nicht aufgeschmolzen, sondern die verwendeten Eisenerzpellets (Eisenoxid) werden
direkt in festem Zustand zu metallischem Eisen
reduziert. Zunächst soll direktreduziertes Eisen zur Einsparung von Einblaskohle im Hochofenprozess sowie im Elektrolichtbogenofen des Werkes Peine testweise zum Einsatz kommen.
So funktioniert die Direktreduktionsanlage
                                                                                                                   Reaktor
F                                                                   (6–8bar C
DRI: direktreduziertes Eisen (direct reduced iron)
HBI: heiß brikettiertes Eisen (hot briquetted iron)
                                                             Prozessgas- kreislauf
Heizung
Überdruck)
1.050 °C
                                                                                                                                                   Zellrad
H2CH4 D
                                                                direktredu- ziertes Eisen
Druckschleuse
Weiche
Presse E
heiß brikettiertes Eisen
A
B C
D E F
Aus Bigbags wird Eisenerz als Pellets und/oder Stückerze in den Einfülltrichter geschüttet.
Durch eine Druckschleuse gelangt das Material in den Reaktor (6 – 8 bar Überdruck).
Der Reaktor wird von unten nach oben von Prozessgas durchströmt, wodurch bei etwa 1.050 °C das poröse Eisenerz zu Eisen reduziert wird, ohne zu schmelzen.
Ein rotierendes Zellrad fördert die Pellets nach vollständiger Reduktion in eine zweite Druckschleuse, wo wieder Umgebungsdruck eingestellt wird.
Über eine Materialweiche werden die Pellets entweder als DRI in einen Container gefüllt oder in einer Presse zu HBI verarbeitet.
Das Prozessgas durchläuft einen Kreislauf, in dem mit Wasserstoff H2 und Erdgas CH4 im Reaktor der Reduktionsprozess abläuft. Abgeschieden aus dem Kreislauf werden Wasser H2O und deutlich geringere Mengen CO2 als beim herkömmlichen Hochofen- prozess.
                                   DRI
HBI
STIL 33
Foto: Carsten Brand





















































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