Page 57 - Salzgitter AG Verantwortung und Perspektiven
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Die meisten Menschen denken hierzulande nur an Wind­ und Solarenergie, wenn sie sich mit
erneuerbaren Energien beschäftigen. Die Wasserkraft oder Hydroenergie wird oft vergessen, obwohl sie weltweit ein wichtiger Lieferant regenerativer Energie ist. Um neue technische Möglichkeiten auch für heimische Wasserläufe auszuloten, haben die Salzgitter AG und die TU Braun­ schweig am Allerwehr in Bannetze­ Hornbostel (nahe Celle, Niedersachsen) ein gemeinsames Projekt zum Bau einer Forschungswasserkraftanlage gestartet.
Christian Seidel von der TU Braun­ schweig hat das Projekt in langjähriger Forschungsarbeit auf den Weg gebracht. Die Ausrichtung des Vorhabens erklärt er so: „Ziel des Forschungsprojekts ist es, die technische Machbarkeit einer welt­ weit einzigartigen Wasserkrafttechnologie nachzuweisen. Mit neu entwickelten Stahl­Hochleistungswasserrädern sollen technisch und wirtschaftlich bisher nicht nutzbare Wasserkraftpotenziale in Fluss­ läufen mit niederen Fallhöhen und großen Durchflussmengen erschlossen werden – unter besonderer Berücksichtigung ökolo­ gischer Randbedingungen.“
Weiter sagt Seidel zu dem ambitionier­ ten Vorhaben: „Gelingt die erhoffte tech­ nische Umsetzung von universitärer For­ schung zum Industriemaßstab, lässt sich langfristig eine grundlastfähige, CO2­freie Schlüsseltechnologie mit netzstabilisieren­ der Funktion im Bereich der erneuerbaren Energien in Deutschland einführen.“
Für die Forschungsanlage geplant ist ein 500 kW Stahl­Hochleistungswasserrad mit einem Durchmesser von elf Metern. Mit 60 Kubikmetern pro Sekunde weist es das zehnfache Schluckvermögen gegen­ über klassischen Wasserrädern auf.
GRÜNERSTROMFÜR1.000HAUSHALTE
Die Jahresstromproduktion der Anlage ist auf 2,5 Millionen Kilowattstunden angelegt. Damit können etwa 1000 Drei­ Personen­Haushalte im Umland ganzjährig mit grünem Strom versorgt werden. Außerdem ließen sich so im Vergleich zum Kohlestrom rund 2.500 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Die Salzgitter AG agiert bei diesem Pro­ jekt als Generalunternehmer. Die Investi­ tionen in Anlage und Begleitforschung belaufen sich auf rund 11 Mio. €. Das For­ schungsvorhaben wird durch Bund und das Land Niedersachsen gefördert, den restlichen Betrag zahlt die Salzgitter AG.
„Eine Vielzahl der dafür notwendigen bautechnischen und maschinenbaulichen Komponenten soll aus zum Teil neu­ und weiterentwickelten Produkten aus dem Portfolio der Salzgitter AG erstellt werden“, berichten Georg Michels und Dr. Alex­ ander Redenius, die das Projekt auf Salz­ gitter­Seite gemeinsam verantworten.
Prof. Dr.­Ing Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der SZAG, sagt: „Ich bin optimistisch, mit dem vereinten Know­how die technische Machbarkeit dieser Technologie zu demonstrieren.“
VISIONEN & PERSPEKTIVEN
FORSCHUNGSWASSERKRAFTANLAGE
STROM AUS WASSER
Mit einer Forschungswasserkraftanlage in Bannetze-Hornbostel forschen die Salzgitter AG und die TU Braunschweig gemeinsam nach neuen Möglichkeiten der Energiegewinnung
Gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen.
Stahl-Hochleistungswasserrad
STAHL-HOCHLEISTUNGSWASSERRAD
Raddurchmesser: 11 m
Nennleistung: 500 kW
Schaufelzahl: 60
Stromerzeugung: 2.500.000 kWh/Jahr
Drehzahl: 1–3,75 U/min
Versorgbare Haushalte: 1.000
Schluckvermögen: 1–60 m3/s
CO2-Einsparung: 2.500 t/Jahr
Leistung: 500 kW
Durchmesser: 11 m
Breite: 12 m Schluckvermögen: 60 m3 / s
SALZGITTER AG 57





























































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