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Page 16 - STIL 04 2016
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wieder vom Kunststo  auf Stahl zurückgekehrt“, verrät Seelmeyer.
Die Vielfalt der Bauteile aus Stahl und deren Güten treten auch zutage, wenn Daniel Schneid- müller, bei Claas verantwortlich für den Stahl- einkauf, von den Geschä sbeziehungen zur Salz- gitter AG erzählt: „Vom Salzgitter Mannesmann Stahlhandel in Gladbeck beziehen wir 150.000 m Präzisrohre, aus denen wir Hydraulikleitungen fertigen, und über das Stahlservice-Center in Schwerte erhalten wir 1.700 t Bleche.“ Wichtig sind Tiefziehgüten mit hoher Streckgrenze und Zug- festigkeit. „Im Moment geht die Tendenz zu höher legierten und dadurch dünneren Blechen“, sagt Schneidmüller, „denn die Maschinen wurden zwar größer, zugleich aber auch leichter.“
Der Salzgitter-Konzern liefert Präzisrohre und Bleche an Claas
Udo Rinke, bei der Salzgitter Mannesmann Stahlservice GmbH in Schwerte im Vertrieb Indus- trie tätig, kann dies bestätigen und ergänzt: „Un- sere Aufgabe ist es, die Bleche nach den Wünschen zu konfigurieren. Wir erhalten die Coils aus Salz- gitter, schneiden die gewünschten Breiten und Längen und liefern die Bleche bedarfsgerecht ent- weder zu Claas oder zu einem der Zulieferbetrie- be – und das schon seit mehr als zehn Jahren.“
Diese Bleche, aber auch Walzen und alle anderen Teile, finden am Montageband nach und nach Hände, die sie an ihren Platz setzen. Ein Schlitten schiebt den Mähdrescher, dessen Form zuneh- mend sichtbar wird, seiner Vollendung entgegen. Da noch sämtliche Verkleidungen fehlen, ist
an den o enen Flanken das Gewirr aus Hydraulik- leitungen, Riemenscheiben, Ketten und Leitun- gen gut einzusehen. In jedem Lexion sind für die Elektronik 4 km Kabel verlegt. Das alles lässt erahnen, welche komplexen Vorgänge im Inneren eines Mähdreschers die Spreu vom Weizen tren- nen. Doch noch wirkt das Gefährt merkwürdig kop os – bis Transportrollen die Fahrerkabine brin- gen. Ein Kran hebt die Kabine in die Höhe, und zwei Männer, die sich hierfür mächtig strecken müssen, justieren sie in den Verankerungen. Am
Ende klebt ein Mitarbeiter die Folien der Typen- bezeichnung auf die Außenhaut, doch noch immer ist der Mähdrescher radlos. Die Räder, auf denen er die Halle verlässt, wurden nur für den Weg zur Verladung angeschraubt. Mähdrescher transpor- tiert Claas ohne Räder zum Kunden, wie an den Tie adern auf den Autobahnen der Region täglich zu sehen ist. Es könnte sonst unter der nächsten Brücke knapp werden.
Das Werk in Harsewinkel kann täglich bis zu 40 Mähdrescher fertigen. Bis ein Exemplar des Top-Modells Le-
xion 780 fertig ist,
vergehen zwei Tage.
In 100 Montage-
stunden müssen
250 Mechaniker
exakt 53.896 Ein-
zelteile zusammen-
bauen – und da-
bei höllisch auf
der Hut sein: Für
die vier Lexion-
Modelle sind mehr
als 300 Ausstattungsvarianten möglich.
Da ist die Zahl der Landmaschinen-Miniatu- ren im Claas-Shop schon überschaubarer: Hier sind „nur“ 60 Modellvarianten erhältlich. Der Shop ist Teil des Technoparc in Harsewinkel. Das Ausstellungs- und Kundenzentrum von Claas beherbergt neben dem Shop eine Landmaschinen- Ausstellung, eine Cafeteria und einen Kinosaal für Filmvorführungen über die 100-jährige Firmen- geschichte. Jährlich besuchen 30.000 Kunden und Fans den Technoparc. Fans? Ja, in der Tat unter- scheidet sich der Claas-Shop kaum vom Fanladen eines Fußballvereins. Der Schri zug „Claas“ prangt auf Kleidung, Tassen, Taschen, Teddybären, Kugel- schreibern, Puzzles, Frisbeescheiben und vielem mehr. Im Technoparc schauen nicht nur Landwirte vorbei, um sich zu informieren, sondern auch
aus Spaß und Leidenscha . Landmaschinenher- steller erfreuen sich einer sehr hohen Markentreue. Was der Bauer nicht kennt, das kau  und fährt
er nicht. Und die 113-jährige Firma Claas kennt heute jeder Landwirt, seit er denken kann.
25 x
Alle Claas-Standorte verarbeiten pro Jahr 200.000 t Stahl. Daraus und aus den bei Claas verbauten Gussteilen könnte man 25 exakte Kopien des Ei elturms bauen
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Die Fertigungshalle im Claas-Stammwerk Harsewinkel beeindruckt durch seine Dimensio- nen. Zur Fortbewegung eignen sich am besten die Werkfahrräder, Fuß- gänger benutzen die gekennzeichneten Wege
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