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Page 37 - STIL 03 2018
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 Aus der Bramme ist ein Mülheimer Rohr geworden: Verladung der beschichteten Großrohre
begutachten dabei das Rohr in Längsrichtung,
vier in Querrichtung. Zwischendurch werden die An- und Auslaufstücke wieder entfernt und die Rohrenden „hübsch“ gemacht: Die Schweißnähte werden an den Enden abgeschliffen, Überstände entfernt und die Stirnflächen plangedreht. Danach folgt die erneute und finale Röntgenuntersuchung der Schweißnaht und der Rohrenden. Hierbei wird getestet, ob alle Kundenvorgaben für das Großrohr erfüllt sind. Falls nötig, werden die Innen- und die Außenrohroberflächen jetzt noch mithilfe einer Magnetpulverüberprüfung getestet.
Fertig ist das Rohr damit aber noch nicht. Es müssen noch die Rohrenden angefast – laienhaft könnte man auch sagen „angeschrägt“ – werden. Dies hat denselben Zweck wie das Anfasen der Blechlängskanten zu Beginn des Produktions- prozesses: Es dient der Vorbereitung der späteren Schweißnähte – hier für das Umfangschweißen bei der Endmontage auf der Baustelle, wenn Rohr an Rohr angefügt wird. Die nun finalen Rohrenden werden abschließend vermessen und per Ultra- schall und Magnetprüfung kontrolliert. Nach einer finalen Inspektion steht nun noch der nötige „Pa- pierkram“ an: Prüfungsdurchgänge dokumentieren und Zertifikate erstellen. Anschließend erfolgt
die Markierung, dann verlassen die Großrohre die EUROPIPE-Produktionshallen in Mülheim, werden beschichtet und verladen. Dann machen sie sich auf ihren Weg zu der Baustelle irgendei- ner Pipeline, durch die sehr bald Gas oder Öl für unsere Energieversorgung strömen wird.
Mechanische Expansion
Plandrehen
Abschleifen der Schweiß­ überstände am Rohrende
Anfasen der Rohrenden
 Forschung für Großrohre
 Dr. Patrick Labud (l.) und Dr. Alexander Häse
Jedes Großrohr ist das Ergebnis ausgiebiger Forschung. Zuständig hierfür ist die Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH (SZMF) in Duisburg. Dort tüfteln Experten über Form- gebung, Wanddicken, Materialien und andere Parameter der Rohrproduktion – oft mit Si- mulationsverfahren. „Dabei weichen wir nur wenige Prozent von der Realität ab“, sagt Dr. Patrick Labud, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei SZMF. Zudem entwickeln die Forscher die Prüfverfahren für die Produktion und sind auch bei der Anschaffung neuer Maschinen und Werkzeuge gefragt. „Bei jeder Investition werden wir eingebunden“, verrät Dr. Alexan- der Häse, Experte für Umform- und Anwen- dungstechnik bei SZMF.
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