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des Großrohres steht. In der U-Presse senkt sich eine kreisförmige Pressform von oben in das Blech, das damit in die gewünschte U-Form gebo- gen wird.
Transportrollen befördern das Zwischenprodukt daraufhin zur O-Presse, die sich nicht lange bitten lässt: Während die untere Hälfte der Presse die Rundung der U-Form festhält, senkt sich lang- sam die obere Hälfte auf die im passenden Radius angebogenen Kanten des Bleches. Der so ver- formte Stahl ächzt hörbar auf, sein Stöhnen lässt erahnen, welche Kräfte in diesem Moment walten: Ein Druck von bis zu 60.000 t presst die beiden Hälften der O-Presse zusammen, bis das ehemals Flache nun zu etwas Rundem wird, das einem Großrohr schon sehr ähnelt. Doch noch klafft die offene Naht längs über den gesamten Stahlkörper, weshalb man ihn nun Schlitzrohr nennt.
Hier zeigt sich, wie wichtig das Anfasen und die Kantenanbiegung für die Präzision dieses Pro- duktionsschrittes waren: Trotz der Rückfederung des Materials hat sich das Rohr schon deutlich geschlossen, und die Längskanten stoßen verblüf- fend bündig aufeinander.
Nun darf das Schlitzrohr kurz verschnaufen. Es wird gereinigt, dann kommt es in einen Rollkäfig, der das Rohr justiert, denn durch die offene Naht
U­Formung
O­Formung
Innennahtschweißen
Außennahtschweißen
ist es noch instabil. Das Käfiggerüst drückt die Kanten der Naht präzise aneinander, damit ein Schutzgas-Schweißautomat sie im ersten Schritt ohne Versatz und mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 12 m/min zusammenheften kann.
Nachdem das Rohr nun mit einer Produktions- nummer gekennzeichnet und die geheftete Naht einer Sichtkontrolle unterzogen wurde, tritt die Großrohrproduktion in ihre „heiße Phase“ ein – dem Schweißen der Längsnaht von innen und außen. Beides geschieht nicht gleichzeitig, sondern nacheinander.
Innen- und Außennahtschweißen: Wo das Schlitzrohr zum Rohr wird
Zunächst wird die Innennaht im Unterpulver- schweißverfahren geschweißt, dann die Außen- naht. Dabei bewegt sich das Rohr, während die Schweißköpfe mit ihren bis zu fünf hintereinander angeordneten Schweißdrähten feststehen. Sie wer- den permanent auf die Mitte der Naht gesteuert, der Schweißkopf für die Innennaht ist hierfür auf einem in das Rohr ragenden Ausleger montiert.
Der gesamte Vorgang erfordert eine ungeheure Präzision. Ein Schweißdatenüberwachungssystem kontrolliert in Echtzeit alle für die Qualität der
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