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Man kann ein Auto gegen die Wand fahren. Doch ein Crashtest ist laut, teuer und hinterlässt viele Scherben. Man kann aber auch am Computer
Daten eingeben bzw. abrufen und auf „Enter“ drücken, um zu erfahren, wie sich das Blech verformt, wenn ein Fahrzeug mit einer definierten Geschwindigkeit auf ein bestimmtes Hindernis prallt. Experiment und numerische Simulation: Auch Forschern des Salzgitter-Konzerns stehen diese zwei Wege offen, um den Geheimnissen des Werkstoffs Stahl auf die Spur zu kommen.
Stahlforschung im Konzern
Hieran arbeitet die Salzgitter Mannesmann For- schung GmbH (SZMF) mit knapp 300 Mitarbeitern an den Standorten Duisburg und Salzgitter. Die SZMF ist eines der führenden Stahlforschungs- institute in Europa. Zu den Auftraggebern zählen sowohl konzerninterne Unternehmen als auch viele externe Kunden, die sich regelmäßig und gern an die SZMF wenden.
Speziell in Duisburg blickt man auf eine
lange Tradition zurück: Mannesmann begann
in Duisburg vor 85 Jahren mit der Forschung, deren Ergebnisse seitdem in rund 50.000 Be- richten zusammengefasst sind. Die SZMF exis- tiert seit 2004. Geleitet wird die Konzerntochter von Dr. Benedikt Ritterbach, der die Effizienz
der Forschungs- und Entwicklungsprozesse als einen entscheidenden Faktor für den Erfolg der SZMF ansieht: „Der Trend geht dabei verstärkt in Richtung computergestützte numerische Simula-
tion – nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zur experimentellen Forschung.“
Die SZMF muss also Theorie und Praxis unter einen Hut bringen. „Wir können die Prozess-
kette fast komplett im Labor nachstellen, sowohl numerisch als auch experimentell mit Labor- schmelzen, unterschiedlichen Prüfverfahren etc.“, berichtet Dr. Juliane Mentz. Sie leitet in Duisburg den Bereich Werkstofftechnik. Auch hier ergänzen oder ersetzen Simulationen am Computer immer mehr Experimente. Unter dem Dach der SZMF in Duisburg wird trotzdem weiterhin geschmolzen, geschweißt und gewalzt – wenn auch in kleinem Maßstab.
Numerische Simulation: Berechnet wird der Einfluss der Prozessparameter auf den Fügebereich beim Unterpulverschweißen
Experiment: Fünf-Draht- Produktionsanlage zur prozessnahen Untersuchung des Unterpulverschweißens, z. B. von längsnahtge- schweißten Großrohren
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