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Page 14 - STIL 012 2019
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Rahmen der diesjährigen Hannover Messe ein „Memorandum of Understanding“. Darin bekräfti- gen beide Seiten ihre partnerschaftliche Zusam- menarbeit bei einer möglichen Realisierung des SALCOS®-Projekts.
Tenova, ein Unternehmen der Techint Group, ist ein weltweiter Spezialist für innovative, zuverläs- sige und nachhaltige Lösungen in den Bereichen Metall und Bergbau. Zu SALCOS® steuert Tenova seine für den angestrebten flexiblen Betrieb be- sonders geeignete ENERGIRON-ZR-Direktreduk- tionstechnologie bei, die Tenova und ihr Partner Danieli gemeinsam entwickelt haben.
Dass der Salzgitter-Konzern mit seiner richtungs- weisenden Strategie der CO2-Vermeidung einen ebenso machbaren wie nachhaltigen Weg einge- schlagen hat, daran haben die Experten des Kon- zerns keinen Zweifel. „Technisch wäre das alles zu meistern, die benötigten Technologien sind grund- sätzlich verfügbar“, sagt Dr. Alexander Redenius, Hauptabteilungsleiter Ressourceneffizienz und FuE-Koordination bei der Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH. Durch die zunehmend erkenn- bare Bereitschaft anderer Stahlhersteller, in eine ähnliche Richtung zu gehen, sehen sich die Verant- wortlichen mehr als bestätigt. „Für uns ist dies der Beleg, dass wir von Anfang an den richtigen Weg eingeschlagen haben“, sagt Dr. Volker Hille.
So verbleibt als wichtigste Herausforderung und Vorbedingung für eine tatsächliche Realisierung von SALCOS®, die Schaffung der notwendigen regulatorischen Rahmenbedingungen für eine wirtschaftliche H2-basierte Stahlproduktion und die Umstellung des Hüttenbetriebs ohne Ein- schränkungen der Produktqualität und der Anla- genverfügbarkeiten zu gewährleisten.
Hierbei sind jedoch die wirtschaftlichen Hürden höher als die technischen. Denn betriebswirt- schaftlich betrachtet, ergeben für einen europäi- schen Stahlproduzenten Investitionen in Direkt- reduktionstechnologie mit Elektrostahlerzeugung derzeit keinen Sinn. Die Kosten für Erdgas, Wasserstoff und elektrische Energie inklusive ihrer Nebenkosten im Vergleich zur heute eingesetzten Kohle sind dafür schlicht zu hoch. Die Errichtung der neuen Anlagentechnik im erforderlichen
Das klimafreundliche Hüttenwerk
Ein solcher Turm könnte auch in Salzgitter stehen: ENERGIRON-ZR-Direkt- reduktionsanlage des Salzgitter-Partners Tenova in Ägypten
 großen Stil ist aber nur zu rechtfertigen, wenn damit weiterhin wettbewerbsfähig Stahl produziert werden kann.
Deshalb müssen sich – auch im Sinne des Klima- schutzes – die Rahmenbedingungen für die hiesige Stahlindustrie ändern. Dazu gehört auch eine Förderung der nötigen Investitionsmaßnahmen. „Ohne eine beträchtliche öffentliche Anschub- finanzierung ist SALCOS® nicht zu realisieren – das kommunizieren wir ganz offen. Im Übrigen
ist solch ein Ansinnen nichts Außergewöhnliches; auch andere erfolgreiche Unternehmen haben schon eine entsprechende öffentliche Investitions- unterstützung für zukunftsweisende Großvorhaben erhalten“, sagt Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG.
„Das SALCOS®- Konzept könnte zu einem ent- scheidenden Meilenstein für unsere Industrie werden“
Paolo Argenta, Executive Vice-President Upstream von Tenova
GrInHy2.0 Zukunft
  Erneuerbare Energien Einsatz von erneuerbarem
Dampf-Elektrolyseur
Elektrochemische Wasserstoff­ erzeugung auf Basis von Dampf aus Abwärme
Wasserstoffaufbereitung
Komprimierung, Trocknung und Einspeisung von Wasserstoff in beste­ hende Infrastruktur
Glühprozesse
Wasserstoff für reduzierende Schutzgasatmosphäre beim Glühen von kaltgewalztem Stahl
Direktreduktionsanlage
Kernaggregat der Wasserstoff­basierten, CO2­armen Stahl­ herstellung der Zukunft
Integriertes Hüttenwerk
Einbindung in bestehende lnfrastruktur und Bereitstellung von Dampf aus Abwärmequellen der Stahlherstellung
Strom
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Foto: Tenova
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