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Page 16 - STIL 3 2019
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 TITELGESCHICHTE
KHS-Technik für eine Kultmarke
Die Limonade Orangina ist eine französische Institution. In La Courneuve Wbei Paris wird sie in Dosen abgefüllt, mit Maschinen von KHS aus Dortmund
er als Kind mit seinen Eltern in Die begann 1935, als der Franzose Léon Beton den Urlaub nach Frankreich fuhr, einem spanischen Apotheker die Rezeptur und die zu Zeiten, in denen noch neue Produktionsrechte abkaufte. Den Namen änderte Filme von Louis de Funès ins Kino er von Naranjina in Orangina. Die bauchige
kamen, wird sich an die fremdartige Limonade mit Flasche gab es von Beginn an, allerdings nahm ihr
 dem Fruchtfleisch erinnern. Und an die lustige bauchige Flasche, die dem dicken Gallier glich, der in den Comics die Römer vermö- belte. Sogar den Namen verstand jedes Kind, ohne ein Wort Französisch zu sprechen: Orangina! Das klang und schmeckte ganz anders als die Brause zu Hause.
Die Limonade galt schon damals, so wie der raufboldige Gallier Obelix, als französische Ikone, wenn nicht gar als nationales Kulturgut. Schreibt die deut- sche Presse über Orangina, kommt
sie jedenfalls nie ohne das Beiwort „Kultmarke“ aus.
Zuletzt war Orangina hierzulande in den Schlagzeilen, als der japani- sche Getränkekonzern Suntory 2009 die Orangina Schweppes Group für 3,3 Mrd. US-Dollar erwarb. Es war nicht der erste Verkauf in der wech- selvollen Geschichte der Marke.
Hüftumfang im Laufe der Jahrzehnte zu. Die Produktion begann im damals
französischen Algerien. Nach dessen Un- abhängigkeit 1962 zog das Unternehmen
nach Marseille um, und 1984 wurde es von der Pernod-Ricard-Gruppe übernom- men. Diese wiederum verkaufte Orangina
2001 für 700 Mio. € an die Cadbury- Schweppes-Gruppe, die sie schon 2006 für 1,85 Mrd. € wieder an US-Finanz-
investoren veräußerte. Im gleichen Jahr erwarb die Krombacher Brauerei die
Vertriebsrechte für Deutschland und Österreich, doch erst 2012 tauchte
hierzulande Werbung auf. Und obwohl die bauchigen Flaschen mittlerweile in mehr als 60 Län- dern erhältlich sind, muss man sie in deutschen Supermarktregalen
suchen. Seit 2015 gibt es die Limo- nade auch in anderen Geschmacks-
  Alice Tourani, Manager Can Line, prüft den Bestand an Leerdosen im Lager. Es sind mehrere Millionen, die sich hier auf Paletten stapeln
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Fotos: Gunnar Garms, Orangina Suntory France















































































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