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Page 13 - STIL 2 2020
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 Parkplatz Hauptverkehrsstraßen
mit Gewichtsbeschränkung für LKW über 6t gesperrt Durchfahrt 3,5 m
Verbot für Lkw
enplan
kann die Elektrolyse rund 450 Nm3 (Normkubik- meter) pro Stunde produzieren, ab dem 4. Quar- tal 2020 soll sie den kompletten gegenwärtigen Wasserstoffbedarf der Salzgitter Flachstahl GmbH decken. Das für den Betrieb der Anlage benötigte reine Wasser wird in einer in der PEM integrierten Aufbereitungsanlage aus dem Trinkwasser des Hüttenwerkes gewonnen. Neben dem Wasserstoff kann möglicherweise auch der bei der Elektrolyse produzierte Sauerstoff betrieblich genutzt werden.
Die Hochtemperatur- und die PEM-Elektrolyse werden in den nächsten Monaten im Parallel- betrieb laufen. „Unser Ziel ist es herauszufinden, wie wir beide Varianten am besten kombinieren können“, sagt Simon Kroop von der Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH, verantwortlich für die Gesamtkoordination des GrInHy-Projekts. „Die PEM ist flexibler im Betrieb, kann schneller hochgefahren werden, die GrInHy-Elektrolyse be- sticht aber durch ihren Wirkungsgrad und könnte eventuell einmal die Grundlast abdecken.“
Bis dahin und auch in Zukunft wird die Versor- gung des Hüttenwerks mit Wasserstoff das Unter- nehmen Linde absichern, das am Projekt WindH2 beteiligt ist und bereits einen Wasserstoffspeicher auf dem Betriebsgelände der Salzgitter Flachstahl
A3
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Die Standorte der Windkraftanlagen
Windpark Salzgitter: die sieben Windkraftanlagen vor (A1 bis A4) und auf (W1 bis W3) dem Betriebsgelän- de des Hüttenwerks. Erstmals in Europa wurde in einem sogenannten Störfallbetrieb – und als solcher ist die Salzgitter Flachstahl GmbH kate- gorisiert – der Bau von Windkraftanlagen genehmigt. „Das könnte beispielgebend für viele weitere Industriestandorte sein“, sagt Christian Heinrich, zuständig für das Genehmigungsverfahren im Salzgitter-Konzern
W1
W2
W3
A1 A2
N
500m
betreibt. Dem Partner Avacon wiederum obliegen Bau und Betrieb der Windkraftanlagen sowie de- ren Anbindung ans öffentliche Netz, die aufgrund der heutigen Gesetzgebung nötig ist. Die Avacon AG ist Deutschlands größter Verteilnetzbetreiber und betreibt Strom- sowie Gasnetze in Sachsen- Anhalt, Niedersachsen, Hessen und Nordrhein- Westfalen. Die Kosten für das gesamte Projekt
– Bau der Windkrafträder und der Wasserstoffan- lagen inklusive deren Einbindung in die bestehen- den Leitungsnetze – betragen rund 50 Mio. €.
SALCOS® bietet ein großes Einsparpotenzial: Im ersten Ausbauschritt könnte bis etwa 2025 der CO2-Ausstoß schon um bis zu 26 % sinken. Wäre die gesamte Stahlproduktion in Salzgitter auf die neue Verfahrensroute mit Direktreduktionsanla- gen, Elektrolyseuren und Elektrolichtbogenöfen umgestellt, ließen sich die CO2-Emissionen sogar um bis zu 95 % reduzieren.
Ohne Windenergie wäre dieses ambitionierte Ziel nie zu erreichen. Der Windpark Salzgitter steht somit ganz am Anfang eines Dreiklangs, den man vereinfacht in etwa so zusammenfassen könnte: Windkraft macht Strom, Strom macht Wasserstoff, und Wasserstoff macht die Stahlpro- duktion CO2-arm.
Im Vordergrund links steht der Turm der Anlage A1, rechts davon ist die Baustel- le für Anlage A2 zu sehen. Im Hintergrund: Auch die Bauteile für A3 und A4 sind schon montagebereit
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