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Page 11 - STIL 2 2020
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 Anteilen. Das Verfahren wird – meist außerhalb Europas – schon dort großtechnisch angewendet, wo Erdgas günstig verfügbar ist. SALCOS® schlägt einen etwas anderen Weg ein – durch die ver- mehrte Nutzung von Wasserstoff, der klimaneutral erzeugt wird. Noch gibt es zwar keine industrielle Direktreduktionsanlage mit flexibler Verwendung von Erdgas und Wasserstoff, doch sind nach Er- kenntnissen aus Großversuchen keine grundsätz- lichen Schwierigkeiten zu erwarten.
Da stellt sich die Frage, woher der benötigte Wasserstoff kommen soll. Auch wenn zur De- ckung des Gesamtbedarfs einer dekarbonisierten Stahlproduktion immer Zulieferungen nötig sein werden, will der Salzgitter-Konzern Wasserstoff auch selbst gewinnen. Im Sinne der Nachhaltigkeit muss dieser aber zwingend klimaneutral mit rege- nerativen Energien erzeugt werden, sonst würden sich die auf der Hochofenroute eingesparten Emis- sionen einfach an einen anderen Ort verlagern.
Hier kommt nun die Windkraft ins Spiel – und somit ein anderes ebenso spannendes wie zu- kunftsträchtiges Konzernprojekt: „Windwasserstoff Salzgitter“ – auch bekannt als „WindH2“. Ziel des Vorhabens ist es, in Salzgitter Wasserstoff mittels
Elektrolyse zu gewinnen, wobei der hierfür benö- tigte Strom aus Windkraft erzeugt werden soll.
Zu diesem Zweck wählt der Salzgitter-Konzern ebenfalls eine technisch innovative Lösung. Im Forschungsprojekt GrInHy betreibt er gemeinsam mit Sunfire und weiteren Partnern eine Hochtem- peraturelektrolyse (HTE). Noch im Laufe des Som- mers wird gerade mit GrInHy2.0 die zweite Stufe begonnen, ebenfalls als gefördertes Projekt. Diese Elektrolyseanlage liefert fünfmal mehr Leistung als die erste und ist wie ihre Vorgängerin die weltweit leistungsstärkste ihrer Art.
Der erste Turm steht: Nordöstlich des Hütten- werks bei Tor 6 wurde Mitte Mai die Windkraft- anlage A1 errichtet
Gleich daneben
entsteht in Zusam-
menarbeit mit Siemens
Gas and Power eine
PEM-Elektrolyse (PEM
= Proton Exchange
Membrane). „Mit einer
Leistung von 2,5 MW
gehört sie zu den großen
Anlagen dieser Art“, sagt Ralph Schaper, Leiter Energiewirtschaft bei Salzgitter Flachstahl. Sie markiert den Einstieg des Konzerns in die kom- merzielle Wasserstoffgewinnung. Unter Volllast
„Das Projekt Windwasserstoff Salzgitter ist ein bedeutender Baustein auf unserem Weg in eine klimafreundliche Stahlproduktion.“
Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG
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Fotos: Carsten Brand















































































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