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Page 19 - STIL 2 2021
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 prüfen kann. Auch der Frage einer möglichen Versprödung des Stahls durch den Wasserstoff gehen die Duisburger Ingenieure nach. Hier gilt es, die richtige Balance zu finden. Denn je fester der Stahl eines Rohres ist, desto dünner kann seine Wand ausgelegt sein und desto kostengünstiger kann es produziert werden. Doch mit höherer Festigkeit des Stahls steigt auch seine Anfälligkeit für Versprödung.
„Das Problem ist bekannt, es ist aber unserer Überzeugung nach gut in den Griff zu bekom- men“, sagt Dr. Paul Neddermann, Spezialist für die Wechselwirkung von Wasserstoff und Stahl in Duisburg. Denn offenbar kann sich eine mögliche Versprödung nur bei sehr hoher Festigkeit des Stahls zu einem Problem entwickeln – und auch nur, wenn der Wasserstoff ins Material eindringt.
Um in hochfesten Stahltanks eine Wasserstoff- versprödung zu vermeiden, haben die SZMF
und das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST ein gemeinsames Forschungsprojekt ins Leben gerufen. „Ziel ist
die Entwicklung einer Oberflächenbehandlung
zur Reduzierung des Wasserstoffeintrags in die Wände von Stahltanks“, sagt Dr. Ritterbach. Das Projekt startete im Januar 2021, läuft bis zum Ende des Jahres und wird im Rahmen des „Wasserstoff Campus Salzgitter“ mit Strukturmitteln des Landes für die Stadt Salzgitter gefördert. Untersucht wird, wie viel Wasserstoff in den Stahl eindringen kann, wie er dort wirkt und welche Barriereschichten ein Eindringen verhindern können.
Im Rahmen des Projekts soll in Kürze eine Prü- fungsapparatur mit Druckkammer und Wasser- stoff-Messzelle in Duisburg aufgebaut werden. Hierfür müssen Dr. Mentz, Dr. Neddermann und ihre Mitarbeiter eine Prüftechnik entwickeln und etablieren, anhand derer die vom IST hergestellten Beschichtungen an Stahlproben getestet werden können. Dr. Neddermanns Blick geht dabei schon in die Zukunft: „Das Projekt ist zwar erst mal
auf ein Jahr ausgelegt, aber wir skizzieren bereits darauf aufbauende Projekte und hoffen, dass auch diese gefördert werden.“ Die nötigen Prototypen nahtloser und geschweißter Rohre von hoher Festigkeit fertigt die SZMF in Zusammenarbeit mit Mannesmann Line Pipe. Ziel all der Arbeit ist die Entwicklung nachhaltiger und wirtschaftlicher Wasserstofftanks auf Stahlrohrbasis. Also am Ende doch eine Erfindung.
Neue Flaschen-
verschlüsse gefragt
Wegen einer EU-Regelung für PET- GFlaschen ließ sich KHS etwas einfallen
emäß der Einwegkunststoffrichtlinie der EU müssen ab 3. Juli 2024 die Verschlüsse mit Ein- weg-PET-Flaschen verbunden bleiben. Das soll sicherstellen, dass die Kappen zusammen mit
den Flaschen recycelt werden und nicht als Plastikmüll die Umwelt verschmutzen. Die Vorschrift gilt für alle PET-Fla- schen bis zu drei Liter Volumen. Getränkehersteller müssen ihre Abfüllanlagen entsprechend umstellen. Hierfür bietet KHS als einer der führenden Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen für Getränke und flüssige Lebensmit- tel seinen Kunden ein umfangreiches Beratungsangebot.
Die Konzerntochter hat für ihre Kunden ein Service- konzept erstellt. Es zeigt detailliert auf, für welche Verschluss- lösungen welche Umbauten an PET-Streckblasmaschinen und Füller-Verschließer-Kombinationen notwendig sind.
„Wir bieten dafür eine jahrzehntelange Expertise und haben unabhängig von den EU-Vorgaben umfassende Erfahrungen auf diesem Gebiet. Formatumbauten und Behälterentwicklung gehören zu unseren Kernkompeten- zen“, sagt Armin Wille, Leiter Servicevertrieb bei KHS. Die nächsten Schritte der EU-Richtlinie stehen schon fest und werden weitere Anpassungen erfordern: Ab 2025 muss der
Rezyklatanteil der Flaschen 25 % betragen, ab 2030 sogar 30 %. Mehr Infos unter:
www.t1p.de/KHS-caps
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Foto: KHS
















































































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