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Page 26 - STIL 2 2021
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Projekte starten am Wasserstoff Campus Salzgitter ANiedersachsen fördert drei Forschungsvorhaben. Starker Impuls für den Wirtschaftsstandort
m neuen Wasserstoff Campus Salzgitter starten gleich drei Projekte zur Nutzung von Wasserstoff. Dabei geht es um
den Einsatz von Wasserstofftechnologien in Fertigungsprozessen, die Entwick- lung von Stahltanks für Transport und Lagerung des Energieträgers sowie
einen Innovationsverbund zum Aufbau eines Wasserstoffclusters für Salzgitter. Niedersachsen unterstützt die Projekte mit 4,7 Mio. € aus dem Strukturhilfe- programm des Landes für Salzgitter.
Niedersachsens Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Birgit Honé, sprach in der Videokonferenz zur Vor- stellung der Projekte von einem „echten Meilenstein“ für Salzgitter: „Nach einem Jahr umfassender konzeptioneller und strategischer Planungen ist dies nun der Einstieg in die operative Arbeit.“ Doch dies sei nur ein Anfang: „Die nächsten Projekte befinden sich bereits in der Vorbereitung.“ Dabei soll es um Sekto- renkopplung, Mobilität und die Versor- gung der Region mit grünem Wasserstoff gehen. Honé: „Wir wollen Niedersachsen zukunftsfest aufstellen. Deshalb ist uns
an ganzheitlichen Projekten mit einer möglichst langen Wertschöpfungskette vor Ort gelegen. Salzgitter zeigt, wie das gelingen kann.“
Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel bezeichnete den Campus als „Leuchtturmprojekt für den industriellen Aufbruch in ein klimaschonendes Zeit- alter“, in dem Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung Hand in Hand am Thema Wasserstoff arbeiten. „Es ist unser gemeinsames Ziel, dass neue Arbeits- plätze entstehen und der Wirtschafts- standort Salzgitter langfristig gesichert und gestärkt wird“, sagte er.
Der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik IST, Prof. Dr. Christoph Herrmann, sieht im Austausch ein Plus: „Im Wasserstoff Cam- pus Salzgitter bündeln die Partner ihre Kompetenzen, um die industrielle Wasser- stoffnutzung zu demonstrieren und marktfähige Lösungen für eine Dekarbo- nisierung zu entwickeln. Das Fraunhofer IST bringt insbesondere seine Expertise in der Entwicklung von Materialien und
 Die Pandemie macht’s nötig: Die drei Forschungsprojekte wurden in einer Videokonferenz vorgestellt
Prozessen für Elektrolyseure, Wasserstoff- speicher und Brennstoffzellen sowie in der ganzheitlichen Bewertung ein.“
Der Geschäftsführer der Robert Bosch Elektronik GmbH Salzgitter, Michael Gensicke, sagte, die Bündnispartner ver- binde eine enorme Motivation, und fügte hinzu: „Uns alle vereint die Handlungs- bereitschaft in der Transformation hin zu einem CO2-neutralen Industriestandort. Ich erlebe, dass alle beteiligten Partner
wertvolles Know-how einbringen und ge- willt sind voranzugehen.“ Er sprach von einer „exzellenten Allianz“. „In der Regi- on verbinden wir schlagkräftige Industrie mit innovativer Forschung.“ Zwar sei die Bosch-Gruppe bereits seit 2020 weltweit CO2-neutral, gleichwohl suche man
nach Wegen zu noch mehr Effektivität. „Deshalb werden wir im Werk Salzgitter als Teilprojekt des Wasserstoff Campus eine Art Blaupause zur Transformation einer mittelständischen Fabrik hin zur CO2-Neutralität entwickeln. Damit star- ten wir bereits jetzt“, kündigte Michael Gensicke in der Videokonferenz an.
Dr.-Ing. Benedikt Ritterbach, Geschäftsführer Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH, zeigte sich erfreut über die Förderung des gemeinsamen Projekts mit dem IST: „Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer Oberflächen- behandlung zur Reduzierung der Wasser- stoffdiffusion in Stahltanks. Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle bei der Dekarbo- nisierung der Industrie und in unserem Innovationsprojekt ‚SALCOS® – Salzgitter Low CO2 Steelmaking‘ für eine klima- freundliche Stahlerzeugung. Die sichere Produktion, Speicherung, Weiterleitung und Verwendung von Wasserstoff sind deshalb mitentscheidend für das Gelin- gen von Klimaschutz und Energiewende.“
Die Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Braunschweig,
Dr. Ulrike Witt, sieht in dem Campus einen Gewinn für die gesamte Region: „Eine Wasserstoffregion kann nur im Verbund aller Wasserstoffprojekte und Partner entstehen.“ Es gehe darum, Wertschöpfungsketten abzubilden und Synergien zu ermöglichen. „Daher will ich mich gerne auch weiterhin gemein- sam mit dem Projektbüro Südostnieder- sachsen für dieses wichtige Thema der Regionalentwicklung einsetzen“, erklärte sie abschließend.
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