zurück

Page 27 - STIL 2 2021
P. 27
Vorschaubild

 PARTNER
Wasserstoffinitiative „GET H2“ gegründet
SNeue Kooperation will Basis einer europäischen Infrastruktur für grünen Wasserstoff schaffen
ieben Unternehmen wollen in stützt sich auf die Stromerzeugung aus aufbau in Teilen finanziert werden. Die einem Gemeinschaftsprojekt eine Windenergie und kann mit der Integra- Finanzierung des Netzbetriebs bedarf grenzüberschreitende Infrastruk- tion eines Kavernenspeichers durch RWE nach Meinung des Konsortiums aber tur für Wasserstoff aufbauen – an- in Gronau-Epe auch einen Beitrag zur einer langfristigen Lösung der Entgelt-
gefangen bei der Erzeugung von grünem Versorgungssicherheit leisten. Die Anbin- frage im EnWG.
Wasserstoff über den Transport bis hin zur industriellen Nutzung. Von Lingen (Emsland) bis nach Gelsenkirchen und von der niederländischen Grenze bis nach Salzgitter sollen Erzeugung, Transport, Speicherung und industrielle Abnahme von grünem Wasserstoff in mehreren Schritten zwischen 2024 und 2030 in dem Konsortium GET H2 gebündelt werden.
Partner der Wasserstoffinitiative sind die Unternehmen bp, Evonik, Nowega, OGE, RWE, Salzgitter Flachstahl und Thyssengas. Ihr Ziel ist es, durch den Einsatz des grünen Wasserstoffs in Raffinerien, in der Stahlproduktion und für weitere industrielle Nutzung bis 2030 CO2-Emissionen von bis zu 16 Mio. t zu vermeiden.
Die Partner wollen die Wertschöp- fungskette des grünen Wasserstoffs abbilden und die Basis schaffen für eine leistungsfähige europäische Gasinfra- struktur für Wasserstoff. Das Konzept
dung an den niederländischen Gasmarkt legt wiederum den Grundstein für einen transeuropäischen Wasserstoffmarkt. Die Erweiterung des Projekts durch Partner aus dem Verkehrssektor für die Verteilung des grünen Wasserstoffs wird vorbereitet.
Die Initiative mahnt aber: Zur Umset- zung dieser Pläne bedarf es eines geeigne- ten regulatorischen Rahmens, zu dem vor allem die Novelle des Energiewirtschafts- gesetzes (EnWG) zählt. Der vom Bundes- kabinett Anfang Februar beschlossene Entwurf greift nach Überzeugung der Unternehmen zu kurz. So ist dort keine Regulierung von Gas- und Wasserstoff- netzen mit einem einheitlichen Gas- und Wasserstoffnetzentgelt vorgesehen. Das wäre jedoch die beste Lösung für eine einheitliche und diskriminierungsfreie Nutzung der Wasserstoffinfrastruktur
zu tragfähigen Konditionen. Durch das IPCEI-Programm kann zwar der Netz-
Auch müsse die Politik Anreize für
die Anwendung des grünen Wasserstoffs in der Industrie schaffen. Durch die im Bundeskabinett beschlossene nationale Umsetzung der EU Renewable Energy Directive 2 (RED 2) Ende Dezember ist ein wichtiger Schritt erfolgt, um für Raffi- nerien einen zügigen Einsatz des grünen Wasserstoffs wirtschaftlich zu ermögli- chen. Noch steht hier die Definition der Strombezugskriterien aus. Auch für die im Dezember im Rahmen der EEG-No- velle beschlossene Umlagebefreiung des in der Elektrolyse eingesetzten grünen Stroms müssen die Kriterien noch ausge- arbeitet werden. Für die Stahlindustrie ist ein anderer Förderweg nötig, da hier die RED 2 nicht greift. Entsprechende För- dermodelle wie etwa sogenannte Carbon Contracts for Difference (CCfD) sind zwar in der Wasserstoffstrategie der Bun- desregierung angekündigt, die gesetzliche Umsetzung steht aber noch aus.
Das Projekt im Überblick:
RWE erzeugt in Lingen grünen Wasserstoff und leitet ihn größtenteils über das bestehende, aber auf den Wasserstofftransport umgestellte Gasnetz (orange) weiter. Ab 2024 wird die bp-Raffinerie in Gelsenkirchen  versorgt. 2025 soll das Netz bis zur niederländischen Grenze erweitert werden. 2026 will RWE das Netz um einen Kavernenspeicher in Gronau-Epeerweitern. Bis 2030 soll das Netz bis Salzgitterausgebaut sein und eventuell an weitere Netze (hellblau) anknüpfen
   5
  1
  3
4
2
    STIL 27














































































zurück    25   26   27   28   29    weiter

 

 

 

 

 

weiter