zurück

Page 19 - STIL 4 2021
P. 19
Vorschaubild

    Montage des neuartigen Salzreceivers im Solarturm der Versuchsanlage Jülich – mit Blick auf die Spiegelanlage (Mitte)
 Solarstrom
Hierzulande spielt auch die Solarenergie im Konzert der erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle. Ein sehr konkretes Beispiel veranschaulicht hervorragend, wie auch die Nutzung der Sonnen- wärme dem Salzgitter-Konzern neue Absatz- chancen zu eröffnen vermag: Das Projekt HPMS II (High Performance Molten Salt Tower Receiver System). In dessen Rahmen hat das DLR-Institut für Solarforschung (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) in Zusammenarbeit mit einem Konsortium aus Salzgitter Mannesmann For- schung GmbH, MAN Energy Solutions, Mannes- mann Stainless Tubes und weiteren Industriepart- nern einen neuartigen Solarstrahlungsempfänger (Receiver) für Turmkraftwerke entwickelt. Bei Solarturmkraftwerken bündeln Tausende Spiegel das Sonnenlicht und lenken es auf solche Receiver, in denen sich Flüssigsalz erhitzt. Dieses zirkuliert in einem Metallrohrsystem und erzeugt mit der entstehenden Hitze Wasserdampf, der wiederum eine Turbine zur Stromerzeugung antreibt.
Der neu entwickelte und von MAN Energy Systems gefertigte Receiver ermöglicht höhere
Betriebstemperaturen und somit einen wirt- schaftlicheren Betrieb solcher Kraftwerke. Um ihn zu testen, wurde neben einem Solarturm des Solar-Instituts Jülich der FH Aachen ein Ver- suchsreceiver installiert und im Herbst 2021 in Betrieb genommen – zunächst noch ohne Nut- zung der Sonnenwärme. Im Frühjahr 2022 sollen die Tests im Solarbetrieb starten.
Der Salzreceiver und die darin verbauten Stahlrohre unterliegen einer hohen korrosiven und mechanischen Belastung. Untersuchungen in der Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH haben die prinzipielle Eignung der DMV310N- Edelstahlrohre der Mannesmann Stainless Tubes GmbH als kostengünstige Alternative gegen- über Nickellegierungen gezeigt. Die Herausfor- derung lag darin, die Wanddicke der Rohre
bei ausreichenden Korrosions-, Zeitstand- und Ermüdungseigenschaften auf maximal 2 mm
zu begrenzen. Die Fertigung oblag ebenfalls einem Konzernunternehmen: Für den Versuchs- receiver lieferte Mannesmann Stainless Tubes Italia 30 Rohre.
STIL 19
Foto: ©Vink Fan - stock.adobe.com, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

























































































zurück    17   18   19   20   21    weiter

 

 

 

 

 

weiter