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Page 31 - STIL 3 2022
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Wer die Zukunft des Hüttenwerks mit ei- genen Augen sehen will, muss einen spe- ziellen Raum betreten: Im Gebäude des Projekt- und Umweltmanagements der Salzgitter Flachstahl haben in der Abtei- lung „Digitale Fabrik“ die Projektverant- wortlichen für die 3D-Layoutplanung die „CAVE“ (Cave Automatic Virtual Environ- ment) eingerichtet. Sobald die drei Pro- jektoren darin 3D-Bilder auf zwei Wand- flächen und den Boden werfen, erwacht das Hüttenwerk virtuell zum Leben.
Die Besucher tragen 3D-Brillen und kön- nen so alle Anlagen plastisch aus großer Höhe erleben – oder sich von der Technik herunter bis zu einer einzelnen Schraube beamen lassen. Was sie durch ihre Bril- len sehen, sind keine Fotografien oder Filme, sondern digitale 3D-Modelle. Da- durch können die 3D-Layoutplaner in die Darstellung auch Anlagen einbauen, die noch gar nicht errichtet sind, aber vom Betrachter schon begutachtet werden können. Sie werfen somit einen konkre- ten Blick in die Zukunft, wenn man so will. Mehr noch: „Wir können uns in die- ser virtuellen Welt nicht nur bewegen, sondern mit ihr auch interagieren und Dinge darin verändern“, erklärt Ulf Grün- hagen, neben Enver Coskun einer der beiden Hauptverantwortlichen für die CAVE und die 3D-Layoutplanung.
Bewährt bei der Fehlersuche
Erstmals wurde der Projektraum 2019 auf der Hannover Messe der Öffentlich- keit präsentiert. Doch ist die CAVE mit- nichten zur Unterhaltung oder gar Belus- tigung gedacht, im Gegenteil: Die digita- le 3D-Abbildung des Hüttenwerks bietet Ingenieuren und Planern einen enormen Nutzen und ermöglicht dem Konzern bei Investitionen hohe Einsparungen. Denn durch die 3D-Visualisierung gelingt es immer wieder, Planungen und Realisie- rungsschritte rechtzeitig anzupassen und so Fehler zu vermeiden. „Es gibt ak- tuell eigentlich kein Projekt, an dem wir nicht schon im Vorfeld Schwierigkeiten aufdecken könnten“, sagt Enver Coskun.
Die CAVE visualisiert während der Konst- ruktionsphase die Einbausituation, of- fenbart dabei mögliche Kollisionspunkte und gestattet es, die Montage der Bau- teile sowie die spätere Zugänglichkeit der Aggregate zu simulieren. Da können schon wenige Zentimeter viel ausma- chen – auch im Budget. Ein Vorteil der CAVE liegt zudem in der Möglichkeit der Gruppenarbeit – eine Projektgruppe kann gemeinsam mit allen Gewerken in der virtuellen Umgebung verschiedene Varianten durchspielen und Anpassun-
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Foto: Carsten Brand




























































































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