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Page 33 - STIL 3 2022
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eines Neubaus zu den Spielregeln der Ausschreibung, dass die Anbieter 3D- Daten ihrer Anlagen zur Verfügung stel- len, damit die 3D-Layoutplanung das Projekt virtuell in der CAVE nachbauen und prüfen kann. Enver Coskun schätzt, dass bei einer 3D-Layoutplanung rund 95% der Daten von externen Partnern stammen.
Das gestaltet sich nicht immer einfach, denn diese Partner erstellen ihre 3D-Mo- delle mit unterschiedlicher Software. „Jede Firma hat ihre speziellen Tools und spezifische Anpassungen und Struktu- ren, womit sie ihr 3D-Abbild aufbauen und nutzen“, berichtet Enver Coskun. Ob Architektur, Stahlbau, Maschinenbau, Fundamentbau, Anlagenbau, Medien, Elektrik oder Vermessung – für jedes dieser Gewerke gibt es eine Vielzahl an Softwaretools auf dem IT-Markt. Die 3D- Layoutplanung muss die Fremddaten dieser unterschiedlichsten Quellsysteme mit den eigenen 3D-Daten zusammen- fügen, bis am Ende virtuelle Modelle ent- stehen, anhand derer in der CAVE jedes Detail nachgeprüft werden kann.
Voraussetzung hierfür ist ein über viele Jahre entwickeltes Konzept, um aus die- ser Datenbasis, einigen Softwaretools und einer Definition für deren Schnitt- stellen ein praktikables Werkzeug für die Projektplanung zu formen. „Heute kön- nen wir mit wenigen Ressourcen ein
komplexes, ganzheitliches 3D-Layout- modell für Investitionen aufbauen und bereitstellen, welches von Stakeholdern über die gesamte Projektphase ange- nommen wird und für Transparenz sorgt“, resümiert Ulf Grünhagen.
Die Softwaretools für die 3D-Layoutpla- nung sind auf die Anforderungen der Salzgitter Flachstahl abgestimmt und ein Alleinstellungsmerkmal des Unter- nehmens: Es gibt auf dem IT-Markt kein Softwarehaus bzw. kein Softwaretool, das die Anforderungen einer Fabrik- planung in einem Hüttenwerk für die Begleitung von Investitionsprojekten in 3D abdeckt. Das spricht sich herum: „Oft bitten uns Firmen, die mit uns zusam- menarbeiten, in die CAVE zu dürfen, um dort ihre Planungen überprüfen zu kön- nen“, wissen Ulf Grünhagen und Enver Coskun zu berichten.
Neues Projekt: Augmented Reality
Auf die Frage, was nun der nächste Schritt sein wird, antworten die beiden CAVE-Verantwortlichen: „Wir gehen mit den 3D-Planungen raus aus der CAVE.“ Ihre Idee ist es, die virtuelle 3D-Realität auch mobil erleben zu können, am bes- ten direkt dort vor Ort, wo Planungen an- stehen. Das ließe sich mit einer 3D-Brille umsetzen, die die Realität um virtuelle Modelle ergänzt und diese direkt vor den Augen der Betrachter einblendet, zu- sammen mit Daten und Angaben. Man
Enver Coskun, Leiter Kompetenzeinheit Systementwicklung und Anwendungs- beratung 3D-System, Projekt- und Umwelt- management Digitale Fabrik
Ulf Grünhagen, Projekt- und Umwelt- management Digitale Fabrik
spricht in diesem Zusammenhang von „erweiterter Wirklichkeit“ oder „Augmen- ted Reality“. Man stünde dann draußen im Hüttenwerk oder in einer Werkshalle und hätte dort die geplanten Anlagen direkt vor Augen. Diese Technik wurde schon auf der diesjährigen Hannover Messe von den 3D-Layoutplanern in Zu- sammenarbeit mit der Softwarefirma PTC vorgestellt. Somit ist die Technik hierfür vorhanden, sie muss nur an die Bedingungen im Hüttenwerk angepasst und mit passenden Daten gefüttert wer- den. Aber das galt auch schon für die CAVE.
   Darstellung einer vollständig virtualisierten Anlage: Die 3D-Ansicht der Situation vom Lanzenausbau am Konverter C lässt sich nach Belieben modellieren, geplante Umbauten können auf Passgenauigkeit und viele andere Dinge hin vorab überprüft werden
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