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Page 32 - STIL 3 2022
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EXTRA
 gen analysieren. Zudem eignet sich die CAVE für ein virtuelles Instandhaltungs- training, virtuelle Begehungen als Teil ei- ner Sicherheitsunterweisung sowie für ergonomische Untersuchungen.
Die Überlegungen zur Anschaffung einer CAVE begannen schon vor 2019. Bislang dienten mehrere Hundertausend Zeich- nungen den Planern als Grundlage, sie spiegeln aber oft nicht mehr den aktuel- len Sachverhalt wider. Zwar bleiben die- se Zeichnungen für jede Planung unver- zichtbar, doch schafft die 3D-Visuali- sierung eine größere Realitätsnähe und damit mehr Sicherheit bei der Planung.
Die 3D-Bilder werden auf zwei seitliche Leinwände und auf den Boden projiziert
Sie hat ihren Nutzen schon vielfach be- wiesen. Beim Umbau des Konverters C konnte beispielsweise sehr viel Geld ge- spart werden. Nachdem die 3D-Layout- planung der Salzgitter Flachstahl das Angebot des Anlagenbauers SMS virtuell geprüft hatte, konnte dieser aufgrund der Erkenntnisse sein Angebot halbie- ren. Auch den Bau der neuen Feuerver- zinkungsanlage 3 haben die 3D-Layout- planer begleitet. Neben diesen direkten Einsparungen lassen sich zudem viele indirekte erzielen, etwa durch die Ver- kürzung von Anlagenstillständen sowie von Liefer- und Montagezeiten. Insge- samt ergibt sich eine Kostenreduktion
durch Schaffung von Transparenz inner- halb der Projekte.
Einmessung per Laserscanner
Aber woher kennen die Computer und ihre Software eigentlich all die Details aus dem Hüttenwerk und den Planungs- unterlagen? Hierfür wurde das Werk komplett so „eingemessen“, wie dies dort auch an jedem Ort geschieht, an dem eine neue Anlage gebaut werden soll: Ein Laserscanner wird aufgestellt, zum Beispiel inmitten einer Halle, der rund- um die Umgebung erfasst, also alle Grö- ßen, Formen, Farben und Entfernungen. Übertragen auf die Rechner, können die- se die Realität anhand der gesammelten Daten digital nachbilden.
Das alles nimmt einige Zeit in Anspruch. So dauerten beispielsweise der 3D-Scan eines bestimmten Bereiches des Warm- walzwerkes und das Zusammenfügen der ermittelten Messpunkte – die 3D- Layouter nennen diese Daten „Punkt- wolke“ – etwa drei Wochen. Dann müssen die Aufnahmen auch noch modelliert werden, was zusätzlich Zeit in Anspruch nimmt. Mit dieser Aufgabe betraut die Salzgitter Flachstahl den Dienstleister HPM Vermessung in Wolfenbüttel. „Erst danach beginnen wir, mit den Entschei- dungsträgern zu planen,“ sagt Enver Coskun. Das funktioniert aber nur, wenn die Partner mitspielen. So gehört es im Vorfeld einer Anlagenerneuerung oder
 Bild aus der 3D-Planung, hier das Windgebläse am Hochofen C, wo ein Elektrogebläse zur Windversorgung neu beschafft werden soll. Die Darstellung zeigt einen farbigen Laserscan der Gebläsehalle zusammen mit der geplanten Anlage als 3D-Modell (grau) für die „CAVE“
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Fotos: Carsten Brand, SZAG























































































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