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WELTMEISTER!
Wenn Rekorde brechen, ist Stahl meistens beteiligt. Dabei stellt der Werkstoff auch selbst Bestleistungen auf
Wenn Menschen etwas vollbringen, das sich mit Su- perlativen wie „größtes“, „höchstes“, „stärkstes“ oder „schnellstes“ schmückt, kommt fast immer Stahl ins Spiel. Denn wenn bei solchen Rekorden starke Kräf- te wirken, kann oft nur dieser Werkstoff den Belas- tungen standhalten. Das höchste Gebäude der Welt? Das Hochhaus Burj Khalifa in Dubai, dessen oberer Teil nur aus Stahl gebaut werden konnte. Der größte Tanker, der höchste Kran, das schnellste Auto und der kälteste Kühlschrank (siehe folgende Seiten) der Welt? Sie sind ganz bestimmt nicht aus Holz gezim- mert oder aus Kunststoff zusammengeklebt.
Stahl-Konstruktionen ermöglichen bei vielen An- wendungen Größe und Sicherheit zugleich. So sind viele Monstermaschinen, die sich in die Rekord- bücher geschrieben haben, aus Stahl. Hierzu gehö- ren die größten Kräne der Welt. Wird etwa ein Kraft- werk gebaut und müssen sehr schwere Bauteile in extreme Höhen gehoben werden, packt der Lieb- herr LR 13000 zu. Der weltweit stärkste Raupenkran konventioneller Bauart ist 248 m hoch und kann Traglasten von bis zu 3000 t in Höhen von bis zu 236 m heben. Müssen etwa beim Bau einer Raffi- nerie 100 m hohe und 1.500 t schwere Apparaturen aufgestellt werden, rückt der Monsterkran an – da seine Einzelteile maximal 70 t wiegen, kann er trotz
seiner Größe auch weltweit wirtschaftlich trans- portiert und eingesetzt werden.
Paart sich Größe mit Geschwindigkeit, ist Stahl erst recht vonnöten. Bestes Beispiel hierfür sind die höchsten und schnellsten Achterbahnen der Welt. Jene aus Holz – ja, einige sind tatsächlich aus die- sem Material errichtet – ragen maximal 56 m in die Höhe. Die weltweit höchste ist aus Stahl gebaut und misst mehr als doppelt so viel: Die „Kingda Ka“ im amerikanischen Freizeitpark Six Flags Great Adven- ture käme mit ihren 139 m – wäre sie ein Haus – auf rund 45 Stockwerke. Die schnellste Achterbahn der Welt wiederum kann die Fliehkraft auch nur mithilfe von Stahl bändigen: Die – nomen est omen – „Formula Rossa“ in der Ferrari World in den Verei- nigten Arabischen Emiraten zeigt mit einer Höchst- geschwindigkeit von 240 km/h der „nur“ 204 km/h schnellen „Kingda Ka“ die Rücklichter.
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Das höchste Flugkarussell der Welt ging 2020 im Allgäu Skyline Park in Betrieb. Für den Bau des 150 m hohen Turms und des Kettenkarussells, in dem die Beine der Fahrgäste 110 m über dem Erdboden baumeln, wur- den 400 t Stahl verwendet. Mehr als 700 t waren nö- tig, um das weltweit größte transportable Riesenrad
 Das Rekordauto Thrust SSC hält den Ge- schwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge und wird von zwei Rolls-Royce-Flugzeugtrieb- werken auf fast 1.228 km/h beschleunigt. Ein Video zum Thema: ogy.de/thrust
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Foto: Science Photo Library © Kent, Keith

























































































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