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Page 14 - STIL 02 2018
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 TITELGESCHICHTE
Offen für neue Karrieren
Wie die Salzgitter AG das Interesse junger Frauen an den MINT-Berufen Fund die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördert
rauen sind in den sogenannten MINT- 2012 haben bereits 31 Mentorinnen und Mentoren Fächern (Mathematik, Informatik, Natur- sowie 40 Mentees am Programm teilgenommen. wissenschaften, Technik) nach wie vor Auch in 2018 ist ein neuer Mentoring-Durchlauf unterrepräsentiert. Da ein Großteil der gestartet. Eröffnet wurde er von Personalvorstand
Konzernbelegschaft in technischen und natur- Michael Kieckbusch.
 Dr. Ariane Reinhart, seit 2014 Personalchefin der Continental AG, berichtete auf einer Veranstaltung der Salzgitter AG über ihre Erfahrungen als Frau in einer Spitzenposition
wissenschaftlichen Berufen beschäftigt ist, bleibt der Frauenanteil im Salzgitter-Konzern niedrig: Obwohl er seit Jahren kontinuierlich steigt, lag er 2017 bei 12,7 %.
Um den Anteil weiter zu erhöhen, fördert der Konzern schon bei Schülerinnen das Interesse
an den entsprechenden Fachrichtungen. „Aber trotzdem liegt die Quote weiblicher Auszubilden- der nur zwischen 7 und 11 %“, sagt Dr. Florian Löbermann, verantwortlich für Bildung innerhalb des Salzgitter-Konzerns (s. Interview S. 6), und ergänzt: „Wir haben deshalb Maßnahmen initiiert wie z. B. das Programm für ‚Technikantinnen‘, Technikum genannt. Darin bieten wir Gymna- siastinnen Einblicke in unsere Technikberufe, die oft auf Begeisterung und Interesse stoßen. Das sind dann auch die Bewerberinnen, die wir gern nehmen.“ Bei der Veranstaltung „Berufeparcours“ wiederum gibt es einen Tag zur Berufsorientierung für Jungen und einen für Mädchen, weil diese, wenn sie unter sich sind, eher mal eine spezielle Frage stellen.
Gezielte Förderung
Zur Förderung der Mitarbeiterinnen im Salzgitter- Konzern leisten zwei Elemente des Personalent- wicklungsprogramms FORWARD einen wichtigen Beitrag: Das Orientierungsprogramm „Karriere- wege für Frauen“ richtet sich an Frauen in allen Funktionen, die ihre Karriere aktiv planen wollen und eine Führungslaufbahn als Option sehen.
Das Konzept des Programms berücksichtigt ihre persönlichen Ziele und Perspektiven sowie die jeweils speziellen Anforderungen verschiedener Laufbahnen.
Darüber hinaus unterstützt das Mentoring- Programm für Frauen ambitionierte weibliche Füh- rungskräfte und Expertinnen verschiedener Hie- rarchieebenen. Es fördert ihre Weiterentwicklung in der Führungsrolle beziehungsweise begleitet sie auf ihrem Weg zur Führungsverantwortung.
Als Mentorinnen und Mentoren engagieren sich Leitende Angestellte oder Geschäftsführer/-innen des Konzerns, die ihre beruflichen Erfahrungen und Erkenntnisse sowie ihr Netzwerk mit den Mentees teilen und diese in ihrer beruflichen Ent- wicklung unterstützen. Seit Beginn des Programms
Regelmäßig begleiten auch externe Führungs- kräfte das Mentoring-Programm. So berichtete Anfang 2018, auf einem zweitägigen „Netzwerk- treffen Mentoring“ in Hannover, die promovierte Juristin Dr. Ariane Reinhart den Mentees, Mento- rinnen und Mentoren von ihren Erfahrungen als Frau in einer Spitzenposition. Dr. Reinhart leitet seit 2014 das Personalressort bei der Continental AG, dem zweitgrößten Automobilzulieferer der Welt.
Eine Förderung von Frauen in Unternehmen erachtet sie als unerlässlich. Allerdings mit einer Einschränkung. „Förderprogramme müssen an ein strategisches Ziel geknüpft sein, um langfristig Erfolg zu erzielen“, sagte Dr. Ariane Reinhart auf dem Netzwerktreffen Mentoring.
Familie und Karriere – unvereinbar?
Eine Herausforderung für Frauen ist die Verein- barkeit von Familie und Beruf. Unterschiedliche Arbeitszeitmodelle der Salzgitter AG wie etwa die Vertrauensarbeitszeit, Gleitzeit und Arbeitszeit- konten ermöglichen es den Mitarbeiterinnen und auch den Mitarbeitern (!), sich die Arbeitszeit ent- sprechend ihren individuellen Bedürfnissen und denen ihrer Familie zu gestalten. Zudem ermög- lichen bereits vier von fünf Geschäftsbereichen die familienfreundliche Telearbeit. Seit Anfang 2012 steht den Beschäftigten der Salzgitter AG in Deutschland zudem ein kostenfreier Familien- service zur Verfügung, der sie bei der Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen berät und ihnen Hilfe vermittelt.
Auch Dr. Ariane Reinhart sieht die Vereinbar- keit von Familie und Beruf als zwar gegeben an, allerdings müsse man dabei Einschränkungen hinnehmen. „Karriere mit Kindern kann funktio- nieren. Mütter müssen sich aber bewusst sein, dass sie kein klassisches Modell verfolgen können und ihre Kinder beispielsweise durch Dienstreisen und lange Arbeitstage weniger sehen“, sagte sie auf dem Netzwerktreffen Mentoring. Die klaren Worte und Erfahrungsberichte stießen auf großes Interesse insbesondere der Teilnehmerinnen. Am Ende stand das Fazit einer Konzernmitarbeiterin: „Eine sehr inspirierende Veranstaltung, die deutlich gemacht hat, wie wichtig das Thema Frauenförde- rung auch für den Salzgitter-Konzern ist.
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Foto: Continental AG














































































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