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Page 16 - STIL 04 2018
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Verpackung der fertigen Räder: Ein Roboter pflückt bis zu drei Räder vom Fließband und packt sie auf die Palette, ein anderer legt ein Zwischenstück
aus Kunststoff oder Pappe zwischen die Lagen
werden per Lkw ausgeliefert, trotz des nahen Rheins und der Bahnanbindung. Aluminiumräder sucht das Auge vergebens – in Königswinter werden ausschließlich Räder aus Stahl gefertigt.
Derzeit rollen bis zu 60 % der Pkw weltweit auf Aluminiumrädern – überwiegend aus optischen Gründen und wegen ihres Gewichtsvorteils. Es gibt allerdings Anzeichen, dass sich der Pkw- Markt wieder mehr dem Stahlrad zuwenden könnte, denn die Branche wandelt sich: Das Elek- troauto wird neue Radmodelle erfordern, die wir heute noch gar nicht kennen. Vielleicht werden die Räder zugunsten der Aerodynamik verkleidet sein. Dann spielt es keine Rolle, ob der Reifen auf Stahl oder Alu aufgezogen ist, weil man das Rad schlicht nicht mehr sieht. Auch für die Nutzer der wach- senden Carsharing-Angebote steht die Optik des Fahrzeuges nicht im Vordergrund. Dies gilt ebenso für die Generation der Millennials, die andere Ansprüche an die Mobilität stellt und für die das Design nicht so entscheidend ist.
Wäre es also an der Zeit, das Rad noch einmal neu zu erfinden, so wie es die Lemmerz-Brüder einst taten? Heute ist das sehr viel schwieriger als vor knapp hundert Jahren. Staatliche Vorgaben und technische Standards engen den Spielraum ein. Sowohl die Vereinigung der europäischen Radhersteller EUWA als auch die „European Tyre and Rim Technical Organisation“ (ETRTO) geben Spezifikationen vor, die für jeden Radhersteller verbindlich sind. Hinzu kommen die Wünsche der Kunden und gesetzliche Anforderungen.
Das muss die Innovationskraft eines Unterneh- mens wie Maxion aber nicht ausbremsen, insbe- sondere wenn die Salzgitter AG als Stahlproduzent neue Möglichkeiten eröffnet: Neue hochfeste Stähle erlauben dünnere Wandstärken in der
 ist das ganze Rad lackiert oder das Felgenbett ausgespart. An der Qualität des Rades, an seiner Funktion oder gar an seiner Sicherheit ändert sich dadurch nichts, der Unterschied liegt allein in der Optik.
Die Verpackung ist eine Arbeit für die Roboter. Zwei sind nötig, um eine Palette zu stapeln. Ein einzelner Mitarbeiter überwacht die komplette Anlage. Insgesamt sind im Werk mehr als 100 Ro- boter im Einsatz, sämtliche Produktionsprozesse werden von Computern gestützt, gesteuert und überwacht.
In Lagern, aber auch auf dem Betriebsgelände sind die Paletten meterhoch gestapelt. Ein Blick auf die Lieferscheine verrät uns die Kunden: namhafte Fahrzeughersteller mit nationalen und internatio- nalen Produktionsstätten. Mehr als 90 % der Räder
 Endkontrolle in der Lackiererei: Ein Mitarbeiter prüft im Neonlicht
die silberfarbenen oder schwarzen Räder
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Fotos: Gunnar Garms






















































































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