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Page 25 - STIL 012 2019
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 den etwas trostlosen Moment. Von einem Begleitwagen eskortiert, rollte das Team die letzten fünf Meilen gemeinsam zum Headquarter im Hafen von Annapolis.
„Danach waren wir physisch und psychisch total erschöpft. Im Hotel habe ich erstmal 16 Stunden am Stück geschla- fen“, erinnert er sich. „Denn während
der Renntage habe ich nie länger als
ein bis drei Stunden schlafen können.“ Spätestens nach dem Aufwachen reali- sierte er dann den Erfolg seines Team: Dritter in ihrem Wettbewerb (Viererteam, männlich, jünger als 50 Jahre). Ein noch größerer Erfolg aber waren vielleicht die 8.000 € Spenden, die das Team mit seiner Teilnahme für die Nathalie-Todenhöfer- Stiftung sammeln konnte, die Menschen hilft, die wie Andreas Beseler an multipler Sklerose erkrankt sind.
Zu Hause fiel Thorsten Ostrowski in ein großes Loch. „Die ersten drei Monate habe ich überhaupt nicht mehr trainiert“, erzählt er, und auch im Moment fährt er nur wenig. Denn jetzt gehört seine freie Zeit allein der Familie: seinen beiden kleinen Söhnen Yannik (4) und Moritz (2) und seiner Frau Ann-Kathrin. Was bleibt, ist die Erinnerung. Nicht die an die Strapazen, sondern an die vielen Höhe- punkte. An die Eindrücke vom Monu- ment Valley, den Rocky Mountains und den Appalachen sowie an die Momente, als er die vier längsten Flüsse Ameri-
kas überquerte: Colorado, Mississippi, Missouri und Ohio. Spätestens dann kommt Thorsten Ostrowski ins Grübeln und gesteht: „Wenn man mich in drei Jahren noch mal fragt – ich würde wohl wieder mitfahren.“
PERSONAL
  Links: Auch im Betrieb steigt Thorsten Ostrowski immer wieder auf das Rad – die Wege bei Salzgitter Flachstahl und vor allem im Coillager sind weit. Rechts: Nachtfahrten waren beim RAAM nicht unproblematisch – die Fahrer mussten versuchen, immer im Lichtkegel des Begleitfahrzeugs zu bleiben
 Der Film zum Rennen
„ALLE FÜR EINEN – Über wahre Freundschaft und das härteste Radrennen der Welt“ lautet der Titel eines Dokumentarfilms von Barbara Struif und Christian Gropper, die das Team „Rad
statt Rollstuhl“ beim Rennen begleitet haben. Einen Trai-
ler mit tollen Aufnahmen
aus den USA sehen Sie unter www.vimeo. com/336310323
    Ohne das Gesamtteam, die Navigatoren, die Begleitfahrzeug- und Wohnmobilfahrer sowie die Betreuer, wäre keiner der vier Radler ins Ziel gekommen. Verdiente Erfrischung: Bei Mittagstemperaturen von bis zu 50 °C in Missouri brachte ein kühles Entspannungsbad den Kreislauf wieder ins Lot
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Foto: Carsten Brand



















































































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