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Page 26 - STIL 4 2019
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 Salzgitter startet kommerzielle
Wasserstoffgewinnung
DSiemens liefert eine PEM-Elektrolyse für Salzgitter Flachstahl
ie Salzgitter Flachstahl GmbH Reduzierungen zu erzielen. Das Projekt (SZFG) hat den Auftrag zum „Windwasserstoff Salzgitter“ ist ein
Bau einer 2,2-Megawatt-PEM- bedeutender Baustein auf dem Weg in Elektrolyse (PEM = Proton eine klimafreundlichere Stahlproduktion.
Exchange Membrane) an Siemens Gas Jetzt ist die Politik am Zug, die richtigen
namische Betriebsweise der Anlagen erlaubt es, auf die Anforderungen durch das schnell schwankende Stromnetz zu reagieren.
Gabriele Schmiedel, Executive
Vice President, Hydrogen Solutions bei Siemens Gas and Power: „Die CO2-Re- duzierung in allen Industrien ist die zentrale Herausforderung, um die mittel- und langfristigen Klimaziele zu erreichen. Erneuerbare Energieerzeugung sowie innovative Technologien wie die Erzeu- gung grünen Wasserstoffs mittels Elektrolyse sind dafür essenzielle Bau- steine. Wir freuen uns, gemeinsam
mit der Salzgitter Flachstahl den Einsatz von grünem Wasserstoff in der Stahl- industrie voranzubringen.“
Weitere Informationen zum Projekt SALCOS® finden Sie unter salcos.salzgitter-ag.com
und unter www.windh2.de
Das PEM-Elektrolysesystem Silyzer 200 von Siemens wird in Salzgitter aus Wasser und durch Windenergie erzeugten Strom Wasserstoff gewinnen. Ein Vorteil des Silyzer 200 liegt in seinen Erweiterungs- möglichkeiten – das System kann an viele spezielle Bedürfnisse angepasst werden und bietet somit eine maximale Flexibili- tät: Mehrere Basissysteme aus mindestens einem „Skid“ können zu einem PEM-Elekt- rolyse-Verbund größerer Leistungsklas- sen kombiniert werden. Viele zusätzliche technische Optionen stehen dabei zur Verfügung, um jede Anforderung erfüllen zu können. Dazu zählen u. a. ein Rückkühl- system, eine Wasseraufbereitung, eine Stromnetzanbindung und vieles mehr.
and Power vergeben. Damit ist ein wichti- ger Schritt in Richtung einer wasserstoff- basierten Stahlerzeugung vollzogen. Die Anlage soll im 4. Quartal 2020 in Betrieb gehen und den kompletten gegenwärtigen Wasserstoffbedarf von SZFG decken. Der dazu erforderliche Strom wird in sieben Windkraftanlagen mit einer Leistung
von 30 MW erzeugt, welche die Avacon AG auf dem Salzgitter-Konzern-Gelände errichtet und ebenfalls ab 2020 betreibt.
Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender Salzgitter AG: „Wir sind stolz darauf, Vorreiter der industriellen Nutzung von Wasserstoff in der Stahlindustrie zu sein. Wie mit unserem SALCOS®-Projekt aufgezeigt, sind wir technologisch in der Lage, mittels Wasserstoff signifikante CO2-
Rahmenbedingungen für die Transfor- mation hin zu einer CO2-armen Industrie zu setzen.“ Die Kosten für das gesamte Projekt – Aufbau der Windkrafträder und der Wasserstoffanlagen inklusive deren Einbindung in die bestehenden Leitungs- netze – belaufen sich auf rund 50 Mio. €.
Wasserstoff spielt schon lange in der Stahlherstellung bei Glühprozessen eine qualitätssteigernde Rolle. Zurzeit wird
er von der Linde AG geliefert, welche die kontinuierliche Eigenerzeugung auch künftig absichern wird.
In Salzgitter wird eine containeri- sierte Anlage aufgebaut, die bei Volllast 400 Nm3 Wasserstoff produziert. Die PEM-Technologie ist ideal geeignet, um volatil erzeugten Wind- und Son- nenstrom aufzunehmen. Die hochdy-
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PROZESSE
Foto: Siemens AG, LittleArt© Adobestock












































































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