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Page 26 - Best of STIL 2018 Deutsch
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 Ein Job mit Höhen und Tiefen
Die Salzgitter AG bildet auch Feuerwehrleute, Industrietaucher und Höhenretter aus. Ein Besuch bei der Werkfeuerwehr in Salzgitter
Seitdem in Salzgitter Stahl produziert wird, gibt es die Werkfeuerwehr; in diesem Jahr feiert sie ihr
80-jähriges Jubiläum. Von Beginn an sind es hauptberufliche Feu- erwehrmänner und heute auch -frauen, denen die Sicherheit
des Hüttenwerks anvertraut ist. Inklusive des Standorts Ilsenburg sind derzeit 126 bei der Werkfeu- erwehr beschäftigt, die zur Salz- gitter Flachstahl GmbH gehört. Die Peiner Träger GmbH besitzt eine eigene Werkfeuerwehr.
Die Beschäftigten der Feuer- wehren sind ein Beispiel für die vielfältigen und spannenden Möglichkeiten, die der Konzern auch für Menschen mit speziellen Berufswünschen bietet. Einer davon ist Steffen Müller-Bell. Er zählt zu den Spezialisten unter den Spezialisten – der 33-Jährige ist einer von 15 Höhenrettern der Werkfeuerwehr in Salzgitter.
Höhenretter erklettern Kräne und Türme und seilen sich in Schächte und Gruben ab, um Personen zu retten. Für den Job braucht man besondere Fähigkei- ten und Verantwortungsbewusst- sein. Hasardeure sind weniger gefragt, denn der Respekt vor
der Höhe muss bewahrt bleiben. Alles andere wäre Leichtsinn. „Lernen kann man das nicht, man muss die Fähigkeit dazu einfach mitbringen“, sagt Steffen Müller-Bell.
Wer Feuerwehrmann werden möchte, kann sich bei der Werk- feuerwehr in Salzgitter bewerben. Der Beruf ist ein Ausbildungs- angebot des Konzerns, das zurzeit vier Personen wahrnehmen. „Die Ausbildung dauert drei Jahre, für die Weiterbildung zum Notfallsa- nitäter kommen noch einmal drei Jahre obendrauf “, sagt Thomas Düerkop, Leiter der Werkfeuer- wehr. Die meisten seiner Mitar- beiter haben zuvor schon im Hüt-
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tenwerk gearbeitet, was viel wert ist, da ihnen so die Wege und Produktionsabläufe vertraut sind. Früher war eine vorherige Be- rufsausbildung die Voraussetzung für eine Feuerwehrausbildung, die 18 bis 24 Monate dauerte. Seit 2016 können sich Interessierte auch direkt nach der Schulzeit
als Werkfeuerwehrmann bei der Beruflichen Bildung bewerben, sodass die jüngsten Interessenten schon mit 16 oder 17 Jahren ihre Unterlagen einreichen. „Die meis- ten scheitern aber beim Sport- und Belastungstest“, berichtet Thomas Düerkop. Fitness und eine stabile psychische Verfassung sind für diesen Beruf unverzicht- bar, denn im Ernstfall müssen Feuerwehrleute etwa Verletzte aus der Gefahrenzone bringen kön- nen und dürfen dabei nicht die Nerven verlieren. Zudem hat ein Feuerwehrmann je nach Einsatz eine Ausrüstung von bis zu mehr als 30 Kilo zu tragen.
Steffen Müller-Bell hatte
seine Ausbildung zum Feuer- wehrmann 2007 begonnen.
Zwei Jahre lang beobachtete er Höhenretter bei ihren Einsätzen und war fasziniert. Es folgten
ein Schnuppertraining und 2010 die Zusatzausbildung. Wichti-
ge Disziplinen hierbei sind die Material-, Geräte- und Seilkunde, Befestigungstechniken, Knoten- kunde sowie der Umgang mit Seilzügen. Schließlich hängen Höhenretter über Abgründen an Seilen, für deren Befestigung sie selbst verantwortlich sind. Steffen Müller-Bell spricht zudem von „Materialvertrauen“, das unver- zichtbar ist und auch erst geübt sein will.
Als Steffen Müller-Bell seine persönliche Schutzausrüstung anlegt, hängen an seinen Gürteln Karabiner, Ösen, Schlaufen und Flaschenzüge – die typische Aus- rüstung der Höhenretter, die die
  Übung für den Notfall: Höhenretter seilen sich von einem etwa 100 m hohen Gichtgasometer im Hüttenwerk ab
















































































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